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Weltfußballerin Nadine Keßler studiert an der DHfPG

Das Fußball-Gen wurde Nadine Keßler schon in die Wiege gelegt. Bereits früh hat sie die Schuhe geschnürt und ist für ihren Heimatverein in einer Jungenmannschaft aufgelaufen. Mit 16 wechselte sie zu den Damen des 1. FC Saarbrücken und spielte in der 1. Bundesliga. Außerdem war sie Teil der Sportfördergruppe der Bundeswehr.

 

Während ihrer sportlichen Karriere entschied die gebürtige Pfälzerin, sich auch nach ihrem Abitur weiterhin zu bilden. Um das mit dem Sport vereinbaren zu können, wählte sie sich ein Studium zum Bachelor of Arts Fitnessökonomie an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG).

 

Die hohe Flexibilität, ihre Präsenzphasen auch einmal umbuchen zu können, hat Nadine Keßler auf ihrem Weg zum Abschluss sehr geholfen.

Sportlich war besonders das Jahr 2013 ein Highlight. Mit ihrem Verein VfL Wolfsburg hat sie in diesem Jahr als erste deutsche Mannschaft der Geschichte das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League perfekt gemacht und wurde Europameisterin mit der Nationalmannschaft. Nachdem Sie auch 2014 als Kapitänin des VfL Wolfsburg den Deutschen Meister- und den Champions League-Titel verteidigt hat, wurde sie Ende August in Monaco zu „Europas Fußballerin des Jahres“ geehrt. Trotz dieser Erfolge möchte sie auch im Jahr 2014 ihre berufliche Laufbahn neben der sportlichen nicht vernachlässigen und wird ein Studium zum Master of Business Administration Sport-/Gesundheitsmanagement an der DHfPG aufnehmen.  

In einer fußballbegeisterten Familie war es für Nadine Keßler schon immer klar, dass sie Fußball spielt. „Ich bin einfach damit aufgewachsen und war fast jedes Wochenende auf dem Sportplatz“, so die in Weselberg bei Landstuhl geborene Pfälzerin. Das lag unter anderem auch daran, dass ihre Mutter das dortige Vereinsheim bewirtete. „Und dann war für mich klar, dass ich Fußball spielen wollte. Bis zur B-Jugend habe ich immer mit den Jungs zusammen gespielt. Das war einfach so und hat sehr viel Spaß gemacht.“

Dann musste Nadine eine Entscheidung treffen. Denn ab einem gewissen Alter dürfen Frauen nicht mehr in Herrenmannschaften mitspielen. „Zum spät möglichsten Zeitpunkt, so mit etwa 16 Jahren, bin ich dann in ein reines Damenteam gewechselt, zum 1. FC Saarbrücken. Dort habe ich dann auch meine zweite Heimat gefunden.“ Hier hat sie direkt sportlich Fuß gefasst und in der 1. Frauen-Bundesliga mit den frisch aufgestiegenen Saarbrückern gespielt.

 

Einstieg in die Sportfördergruppe der Bundeswehr

Um ihren Leistungssport finanzieren zu können, hat sich Nadine Keßler nach ihrem Abitur der Sportfördergruppe der Bundeswehr angeschlossen. „Das war einfach wichtig, weil man vom Frauenfußball im Gegensatz zu den Männern nicht leben kann. Daher war ich sehr dankbar, dass ich bei der Bundeswehr untergekommen bin.“ So absolvierte sie dort ihre Grundausbildung und kickte nebenher in der saarländischen Landeshauptstadt.

 

Duales Studium an der Deutschen Hochschule

„Für mich war die logische Konsequenz, dass ich mir schon möglichst früh in meiner fußballerischen Karriere ein festes Standbein durch ein passendes Studium schaffen wollte“, erklärt Nadine Keßler. „Dabei bin ich auf die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement und ihr besonderes Studiensystem aufmerksam geworden.“ Das spezielle Studiensystem verbindet eine betriebliche Ausbildung und ein Fernstudium mit kompakten Präsenzphasen. „Besser eignet sich kein System für die Kombination von Leistungssport und Ausbildung. So war die Entscheidung für mich klar, dass ich dort studieren wollte.“ Nadine Keßler entschied sich für den Abschluss Bachelor of Arts im Studiengang Fitnessökonomie.

 

Hohe Flexibilität im Studium sehr förderlich

Wie Nadine Keßler findet, war die hohe Flexibilität, die sie im Studium auch vonseiten der Hochschule genoss, sehr angenehm. „Wenn wir mal unterwegs waren für ein Auswärtsspiel während der Woche, dann konnte ich meine Präsenzphasentermine nicht wahrnehmen. Ich habe im Studiensekretariat angerufen und mir wurden direkt Alternativtermine genannt, das war super. So musste ich mir nie große Sorgen machen, dass ich etwas verpasse. Lernen konnte ich ja dann auch auf längeren Busfahrten und zwischen den Trainings.“ Was für Nadine Keßler auch sehr angenehm war: „Ich habe zu meiner Saarbrücker Zeit im Haus der Athleten auf dem Gelände des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) gewohnt. Daher war die Zentrale der DHfPG direkt in meiner Nachbarschaft.“

Insgesamt hat Nadine Keßler ihr Studium um ein Jahr verlängert, was „überhaupt kein Problem gewesen ist. Ich habe auch mal das Studienzentrum gewechselt und Präsenzphasen in Berlin oder Köln absolviert. Egal, wo ich Probleme hatte, die Hochschule hat mich immer, so gut es ging, unterstützt. Dafür bin ich auch sehr dankbar“, so die Pfälzerin.

 

Sportlicher Wechsel nach Potsdam

Nachdem die passionierte Fußballerin nach fünf Jahren mit Saarbrücken wieder aus der zweiten Bundesliga in die 1. Liga aufgestiegen war und sogar das Finale des DFB-Pokals erreichte, wechselte sie zum 1. FFC Turbine Potsdam, wo sie dann insgesamt zwei Saisonen bleiben sollte. „Ich habe mich für diesen Schritt entschieden, weil ich sportlich noch weiter kommen wollte. Außerdem war ich kurz vor dem Ende meines Studiums. Deshalb war es mir wichtig, mich auch hier nochmal neu zu orientieren.“

 

Wechsel zum VFL Wolfsburg – Abschluss des Studiums

Nach dem Engagement bei Potsdam zog es die Pfälzerin weiter in die VW-Stadt zum VfL Wolfsburg. „Die Struktur und das ganze drumherum haben mir wirklich sehr zugesagt. Dort durfte ich dann auch in der Geschäftsstelle mitarbeiten.“ Im Jahr 2011 schrieb sie dann auch ihre Bachelor-Thesis. „Passend zur Weltmeisterschaft der Frauen im eigenen Land habe ich mir das Thema „Analyse der wirtschaftlichen und marketingpolitischen Auswirkungen des Events Frauenfußball WM 2011 auf die Frauenabteilung des VfL Wolfsburg“ ausgesucht. Das war nicht nur sehr interessant für mich persönlich, sondern auch für den Verein im Allgemeinen.“

 

Arbeit im Projektmanagement bei „Karma“

Nach ihrem Studium arbeitete Nadine Keßler im Projektmanagement bei der Werbeagentur „Karma“. „Besonders mit meinem betriebswirtschaftlichen Knowhow, das mich am Studium sehr interessiert hat, konnte ich bei Karma Fuß fassen. Hinzu kommt, dass die Agentur auch viel mit Sportvereinen, wie auch Wolfsburg zusammenarbeitet. Da war meine Kombination aus Sport und BWL natürlich optimal und sehr förderlich.“ Wegen der vielen Termine und der anstehenden Weltmeisterschaft 2015 in Kanada, hat Nadine ihre Arbeit bei Karma reduziert. „Ich will mich jetzt vor allem auf meine Profikarriere konzentrieren und helfe aber dennoch weiterhin aus.

 

Nadine Keßler ist sehr glücklich bei ihrem Verein. „Es passt einfach alles im Moment. Ich habe ein super Team in Wolfsburg und bin von den DFB-Fans sogar zur Nationalspielerin des Jahres gewählt worden, das macht einen sehr stolz.“ Keßler hat bei der letztjährigen Frauen-EM jedes Spiel bestritten und damit maßgeblichen Anteil am Sieg der Europameisterschaft in Schweden. Es war die erste große internationale Endrunde, an der sie mit Deutschland teilnahm und direkt der Sieg.

 

Teil der ersten Triple-Mannschaft Deutschlands

Beim VfL Wolfsburg ist Nadine Keßler außerdem Teil der ersten deutschen Mannschaft in der Geschichte des Fußballs, die das Triple aus Deutscher Meisterschaft, DFB-Pokal und Gewinn der Champions League geschafft hat. Denn das Ganze fand wenige Tage vor dem Triumpf Herren vom FC Bayern München statt. „Das war ein super Gefühl, dass wir das geschafft haben. Es war ja unser erstes Jahr in der Champions League und dann haben wir auch noch direkt gewonnen“, erinnert sich Nadine Keßler noch gerne an diese Wochen. Auch in diesem Jahr haben es die „Wölfinnen“ unter ihrer Kapitänin Keßler wieder in Finale geschafft und hier nach einem packenden Spiel 4:3 gewonnen. Damit ist Wolfsburg die einzige Mannschaft, die den Champions League Titel auch verteidigen konnte.

 

Titelverteidigung und Europas Fußballerin des Jahres 2014

Jedes Jahr werden im Rahmen der Auslosung der internationalen Wettbewerbe, die traditionell in Monaco stattfindet, auch die besten Einzelspieler für ihre Leistungen ausgezeichnet. Während sich bei den Männern der Portugiese Cristiano Ronaldo durchgesetzt hatte, war es bei den Damen ein internes Duell des VfL Wolfsburg. Der Triple-Sieger von 2013, aktueller Deutscher Meister und Champions League Sieger, stellte alle drei Kandidatinnen. Eine überragende Spielerin war dabei Kapitänin Nadine Keßler, und das nicht nur über die ganze Saison hinweg, sondern auch im Champions League Finale, das die Wolfsburgerinnen nach einem 0:2 Rückstand nach der Halbzeit noch in ein 4:2 gedreht haben. So fiel die Wahl des Fachgremiums auch folgerichtig auf die gebürtige Pfälzerin.

 

Große Pläne für das kommende Jahr

Wie ihre nächsten Schritte aussehen, weiß Nadine schon relativ genau: „Ich will mich auf jeden Fall jetzt in Wolfsburg und auch der Fußball-Nationalmannschaft weiter etablieren und für weitere Aufgaben empfehlen, schließlich steht die WM in Kanada vor der Tür. Darüber hinaus ist mir aber auch meine Karriere nach der Karriere wichtig. „Es ist nie zu früh, um über seinen weiteren Werdegang nachzudenken und aktiv zu werden, egal wie gut es auch im Moment aussehen mag.“