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Studi der Woche: Bastian Wolff

DHfPG-Absolvent Bastian Wolff ist seit August für die U23 des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen im Bereich des Athletiktrainings zuständig. Ihr hattet die Möglichkeit, Fragen an ihn zu stellen. Hier sind seine Antworten:

 

Bastian Wolff, Athletiktrainer der U23 des SV Werder Bremen Bildquelle: WERDER BREMEN

Bastian Wolff, Athletiktrainer der U23 des SV Werder Bremen Bildquelle: WERDER BREMEN

Steckbrief:

  • Alter: 30 Jahre
  • Beruf: Athletiktrainer SV Werder Bremen
  • Studiengang an der DHfPG: Bachelor of Arts Fitnesstraining
  • Hobbies: Sport und Lesen
  • Lieblingsessen: Ein leckeres Steak
  • Lieblingsgetränk: Wasser
  • Motto / Lieblingszitat: Never stop learning – cause life never stops teaching!

 

Welche zusätzlichen Qualifikationen zum Studium hast Du abgeschlossen? Also eventuelle Zusatzausbildungen oder Schulungen? 

"Ich habe zusätzlich zum Studium an der DHfPG folgende Zusatzausbildungen absolviert:

  • EXOS – Mentorship Level 1
  • EXOS Workshop Strength & Power
  • EXOS Workshop Speed Performance
  • EXOS Integrating Nutrition into Training
  • FMS Level 1 & 2
  • Laktatdiagnostik in Theorie und Praxis

Letztlich gibt es nicht diese eine Fortbildung, die einen optimal vorbereitet. Sicherlich hilft es am meisten, Erfahrungen in niederklassigen Vereinen zu sammeln. Auf dieser Ebene kann man kleinere Fehler machen und daraus Lernen."

 

Welchen Studiengang hast Du damals an der DHfPG absolviert? Welche zusätzlichen Module der BSA Akademie würdest Du empfehlen, um sich optimal auf die Aufgabe "Athletiktrainer" vorzubereiten. Wie bist Du zum Fußballgeschäft gekommen? Hast Du einen Trainerschein im Fußball oder eine zusätzliche Fortbildung in diesem Bereich?

"Ich habe den Studiengang Bachelor of Arts Fitnesstraining absolviert. Ich habe leider keine Zusatzmodule absolviert, da es zeitlich nicht gepasst hat. Ich habe nach meinem Studium ein Praktikum im Fußball absolviert und bin dann immer in Kontakt zu den handelnden Personen geblieben. In diesem Sommer kam dann der Anruf, ob ich es mir vorstellen könnte eine Vollzeitstelle anzunehmen. In der Zeit dazwischen habe ich im Basketball gearbeitet. Einen Trainerschein im Fußball habe ich nicht absolviert. Wie bereits oben erwähnt, zählt sicherlich Erfahrung am meisten."

 

Wie sieht ein Arbeitstag als Athletiktrainer aus? Wird jeder Spieler von Dir individuell betreut?

"Natürlich kommt es immer darauf an, in welcher Phase der Saison man sich befindet. Ein klassischer Arbeitstag beginnt für mich damit, dass ich selber eine Stunde Sport mache. Anschließend findet ein Meeting mit dem Trainerteam und den Physiotherapeuten statt, bei dem das Training besprochen wird. Danach geht es auf den Platz zum Aufbau der Einheit. Wenn der Aufbau steht, versuche ich persönlichen Kontakt zu jedem Spieler zu haben, um einen Eindruck zu bekommen, wie die Jungs drauf sind. Jeder Spieler hat einen eigenen Plan zur Vorbereitung auf die Einheit. Mein Part beim Training ist das Aufwärmen und das Umsetzen der athletischen Arbeit – ist das erledigt, unterstütze ich die Trainer bei den anderen Übungen. Nach dem Training findet die Nachbereitung der Einheit statt. Auswerten von Laufdaten, Belastungsabfragen und Cooldown-Maßnahmen. Findet eine zweite Einheit statt, wiederholt sich das Prozedere. Am Ende der Woche wird die aktuelle Woche ausgewertet und daraufhin die neue Woche geplant."

 

Wie wird man Athletiktrainer bei einem Bundesliga Verein? Ist es schwer, beruflich in den Spitzensport z. B. beim Fußball zu kommen? Tipps?

"Leider gibt es nicht diesen einen Weg in den Spitzensport. Da die Berufe knapp sind und der Andrang groß ist, ist es sicherlich nicht leicht reinzukommen. Als Tipp kann ich nur geben, nicht aufzugeben, wenn man es wirklich möchte und so viele Kontakte im Spitzensport zu sammeln wie möglich. Eine gewisse Portion Glück gehört sicherlich auch dazu. Das muss man fairerweise sagen. Zur richtigen Zeit das passende Angebot zu bekommen, hat man nicht immer. Teilweise muss man sicherlich auf etwas verzichten. Ich zum Beispiel war in meiner Bayreuther Zeit 630 Kilometer von Freundin und Familie entfernt. Da muss man abwiegen, ob es persönlich passt oder nicht."


Wie war der Umstieg von Basketball auf Fußball?

"Der Umstieg war nicht schwer, da ich aus dem Fußball komme. Der Umstieg vom Fußball auf den Basketball war komplizierter. Man muss natürlich die Besonderheiten und das Profil der Sportart kennen. Für mich fällt es jedoch leichter, da ich lange leidenschaftlich selbst Fußball gespielt habe und mich so besser in einen Fußballer hineinversetzen kann als in einen Basketballer."


Was ist Deiner Meinung nach der "schwerste" Teil des Jobs? 

"An sich ist nichts schwer oder leicht im Job und man wächst mit seinen Aufgaben."


Was ist für Dich in diesem Job die spannendste Aufgabe? 

"Das Spannendste ist es sicherlich die Entwicklung der Spieler zu beobachten. Eine Leistungsdiagnostik durchzuführen, ein Training zu planen und dann die Resultate auszuwerten, ist auch jedes Mal spannend."
 

Wie bist du an die Stelle im Profisport gekommen? Wieso Werder Bremen?

"Ich habe ein Praktikum absolviert. Nach dem Praktikum war es mein oberstes Ziel eine Stelle im Leistungssport zu bekommen. Ich habe versucht Kontakte zu knüpfen und habe zunächst das Athletiktraining in unterklassigen Vereinen übernommen. Durch Kontakte ergab sich dann die Stelle in Bayreuth. Mit Werder Bremen bin ich nach dem Praktikum immer in Kontakt geblieben. Im Sommer kam dann der Anruf mit dem Angebot einer Vollzeitstelle bei Werder Bremen zu erhalten, was schon immer mein Wunsch war. Rückblickend war es für mich der perfekte Ablauf. Werder Bremen hat mich in der Praktikumszeit schon immer überzeugt aufgrund der familiären Umgebung."
 

Kannst du auf Studieninhalte zurückgreifen?

"Klar! Die im Studium erlernten Basics in allen Themengebieten begleiten mich jeden Tag. Die Verknüpfung von Lernen und dem Anwenden der Praxis zeichnet auch meine heutige Arbeit noch aus."
 

Was sind Deine Zukunftspläne?

"In Zeiten wie diesen ist es coronabedingt natürlich nicht einfach Zukunftspläne zu schmieden. Ich fühle mich bei Werder Bremen sehr wohl. Ich hätte nichts dagegen noch lange hier zu bleiben! Ich kann mich hier jeden Tag verbessern und von erfahrenen Kollegen lernen."