Wenn unsere innere Uhr durch unregelmäßige Arbeitszeiten durcheinander gebracht wird, macht uns das anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie das Magazin Spektrum berichtete. Allerdings kann auch Arbeitslosigkeit krank machen und Depressionen zur Folge haben.
Um der Frage nachzugehen, wie viel Arbeit eigentlich gut für uns ist, haben Forscher der University of Salford 2018 eine Studie durchgeführt. Dazu wurden mehr als 70.000 Menschen aus Großbritannien über einen Zeitraum von neun Jahren wiederholt zu ihren Arbeits- und Lebensgewohnheiten sowie zu ihrer Gesundheit und Zufriedenheit befragt. Bei den meisten Menschen wurde beobachtet, dass es „keine Rolle spielte, wie viele Stunden sie arbeiteten – solange sie einen Job hatten“, so Wissenschaftlerin Daiga Kamerade.
Teilnehmer, die zuvor auf Jobsuche waren, ging es gesundheitlich besser, sobald sie arbeiteten. Den Männern genügten dazu bereits eine bis acht Stunden pro Woche, Frauen waren dagegen erst ab einer Arbeitszeit von 20 Stunden zufriedener. Die Forscher konnten sich diese Diskrepanz so erklären, dass Menschen in Großbritannien, sobald sie mehr als 16 Stunden pro Woche arbeiten, vom Staat keine Unterstützung mehr erhalten – außer, sie haben Kinder zu versorgen. Da dies bei Frauen häufiger der Fall sei, könnte es sich für diese eher lohnen, mehr Geld zu verdienen. Die Männer waren mit weniger als 16 Stunden – und den vermutlich weiterhin bezogenen Leistungen vom Amt – zufriedener.
Auswirkung auf die mentale Gesundheit
Wissenschaftlerinnen der Australian National University haben in einer Studie herausgefunden, dass alles, was über 39 Stunden Arbeit pro Woche hinausgeht, schlecht für unsere mentale Gesundheit ist. Fast 8.000 Australier gaben dazu Auskunft über ihre Arbeitsbedingungen, ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit. Während Männer bis zu 43,5 Stunden pro Woche arbeiten konnten, ohne ihre Gesundheit zu gefährden, war bei Frauen das Limit bereits bei 38 Stunden erreicht. Die Forscherinnen gehen davon aus, dass Frauen häufiger die Betreuung von Kindern und Familienangehörigen übernehmen und sozusagen einen zweiten Job neben ihrer eigentlichen Arbeit haben.
Lange Arbeitszeiten seien demnach schädlich für die mentale und infolgedessen auch die körperliche Gesundheit der Menschen.
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