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Der Weg ist das Ziel

Sarah Blinker (29) wusste eigentlich schon immer, dass sie später im Gesundheitsbereich arbeiten möchte. Nach dem Abitur entschied sie sich trotzdem zuerst für ein duales Studium im betriebswirtschaftlichen Bereich. Sie merkte jedoch, dass das reine BWL-Studium nicht das Richtige für sie war und beschloss, nochmal ein duales Studium zu beginnen.

 

Sarah Blinker (vorne) bei ihrer Arbeit im Sportpark Tannenhausen

Sarah Blinker (vorne) bei ihrer Arbeit im Sportpark Tannenhausen

"Nach dem Abitur wusste ich doch nicht genau, in welche Richtung ich gehen möchte", erzählt die Ostfriesin. Sie absolvierte zu ihrer Schulzeit ein Praktikum in der Physiotherapie Praxis Physio-Fit in Hage, da sie sich schon damals für den Bereich Gesundheit/Prävention interessiert hat. Als sie ihr Abitur dann in der Tasche hatte, beschloss sie trotzdem zuerst eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren. "Ich habe damals ein duales Studium begonnen: Betriebswirtschaftslehre mit Ausbildung zur Industriekauffrau. Dort dauerte die Präsenzphase allerdings immer zehn Wochen – also ein komplettes Semester nur Theorie innerhalb von 10 Wochen." Nach zwei Jahren schloss Sarah Blinker ihre Ausbildung erfolgreich ab, aber beendete das Studium vorzeitig. "Ich habe schnell gemerkt, dass es nicht das Richtige für mich ist, wollte aber trotzdem die Berufsausbildung abschließen."
 

Hobby zum Beruf gemacht

Die Gesundheitsmanagerin hat sich schon früh Gedanken darüber gemacht, dass sie später im gesundheitlichen Bereich arbeiten möchte. "Bei meinem Praktikum in der Physio Praxis habe ich bereits festgestellt, dass ich zwar gerne mit Menschen zusammenarbeite und bei der Genesung unterstützen möchte, jedoch ohne den direkten Kontakt. Somit habe ich einen Mittelweg gesucht, trotzdem in der Gesundheitsbranche zu arbeiten und Voraussetzungen für mehr Wohlbefinden und bessere körperliche Gesundheit schaffen zu können.“

Die 29-Jährige erinnert sich, mit 13/14 Jahren von der Schule aus im nahegelegenen Fitnessstudio trainiert zu haben. „Dort habe ich auch mit meiner Mutter oder Freunden trainiert. Das hat mir früher schon immer Spaß gemacht. Somit habe ich mich beim Arbeitsamt über verschiedene Möglichkeiten in diesem Bereich informiert.“

Eine Mitarbeiterin hatte ihr damals einen Flyer von der DHfPG mitgegeben, da eine Freundin deren Tochter ebenfalls dort studierte. Daraufhin ist Sarah Blinker auf den Studiengang Bachelor of Arts Gesundheitsmanagement gestoßen. "Das war einfach genau das, was mich interessiert hat: gesunde Ernährung, gesunder Lebensstil, (rehabilitatives) Training. Damit wusste ich, dass ich Menschen zu einem gesünderen Leben leiten kann. Dazu kam, dass meine Mutter 2012 erkrankte und ihre Ernährung umstellen musste.  Daher war das Studium auch in persönlicher Hinsicht die richtige Entscheidung." Zufälligerweise suchte das Fitnessstudio, in dem sie schon früher trainieren war, einen dualen Studierenden. "Da habe ich mich dann gleich beworben und die Zusage bekommen."
 

Alle Bereiche des Betriebs kennengelernt

"Anfangs war ich im Bereich Service tätig, dann im Saunabetrieb und auf der Trainingsfläche. Nach einiger Zeit leitete ich verschiedene Kurse, übernahm Bürotätigkeiten und verantwortete den Aufgabenbereich Promotion."

Nach der Hälfte des Studiums wechselte Sarah Blinker aus persönlichen Gründen den Ausbildungsbetrieb und kam so zum Sportpark Tannenhausen.

"Der Sportpark ist ein familiengeführtes Unternehmen, mit kundennaher Atmosphäre, in dem man sich manchmal auch einfach zum Kaffee trinken getroffen hat. Dort wurde ich zu Beginn auch in allen Bereichen eingesetzt – ich konnte mich frei entfalten und meine Ideen umsetzen. Wir haben unter anderem Rückenschulen und Rehabilitationssport angeboten. Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich zusätzlich eine Rückenschullehrerausbildung gemacht und mein eigenes Präventionskurskonzept geschrieben, welches ich dann auch im Sportpark eingeführt habe. Wir haben damals mit der AOK zusammengearbeitet, Präventionskurse ins Programm aufgenommen und auch Gesundheitstage mitgestaltet. Das war echt eine tolle Zeit.“
 

"Ich hatte schon ganz früh den Wunsch im Ausland zu arbeiten"

2017 zog es die Ostfriesin dann ins Ausland. "Ich hatte schon ganz früh den Wunsch im Ausland zu arbeiten und habe mich bei ROBINSON beworben. Das hat sofort geklappt – nur sechs Wochen später ging es zum ROBINSON CLUB Agadir. Dort gab sie dann von Juni bis November Kurse auf deutsch und englisch. "Das war für mich eine tolle Erfahrung!"

Von Bauch-Beine-Po und Aquafit-Kursen über Aerobic bis hin zu Functional Training – "Am liebsten habe ich Kurse im Bereich Entspannung, Faszientraining und allgemein 'Pain Relief' gegeben.“
 

Von Marokko zurück nach Ostfriesland

Als Sarah Blinker zurückkam, wurde im Sportpark Tannenhausen gerade umgebaut. "Wir haben einen Stretch- und Dehnzirkel sowie einen Functional Workout Bereich bekommen. Für beide Bereiche habe ich daraufhin Kurse erstellt und angeleitet. Allerdings habe ich dann nur noch drei Monate dort gearbeitet."
 

Durch Zufall zur Mutter-Kind-Klinik

"Einmal im Jahr veranstalten wir ein Kinderfest im Ort, an dem wir uns von unserer Hobby-Fußballmannschaft beteiligen. Ich bin dann direkt von der Arbeit in Sportklamotten zum Vorbereitungstreffen. Eine meiner Fußballkolleginnen sprach mich darauf an.“

Im Verlauf des Gespräches ergab sich, dass sie bei der Mutter-Kind-Kurklinik ReGenesa in Norddeich gerade auf der Suche nach einer Sporttherapeutin waren. Auch hier hat es sofort wieder geklappt und die Gesundheitsmanagerin arbeitete als Sport- und Ernährungstherapeutin zunächst 30 Stunden pro Woche. „Daher habe ich nebenbei weiterhin im Sportpark und zusätzlich im Physio-Fit in Hage gearbeitet."

Seit Juni 2019 arbeitet sie in Vollzeit in der Mutter-Kind-Kurklinik. "Da wurden dann drei Jobs zu viel und ich musste die Arbeit im Sportpark aufgeben. Trotzdem brauche ich neuen Input und versuche mich immer weiterzubilden. Ich habe gerade noch die Yogatrainer/in-B-Lizenz bei der BSA-Akademie absolviert und mich schon für den Lehrgang Kursleiter/in Pilates und Berater/in für Stressmanagement angemeldet!"
 

Zitat zur Hochschule

"Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das Konzept von der DHfPG perfekt finde, weil ich trotz Arbeit die Zeit dazu hatte, mich auf ein Modul vorzubereiten und zu lernen. Durch den Bezug zur Praxis kann man das Gelernte direkt anwenden und umsetzen.“