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Mit dem Glauben an sich selbst in die 2. Fußball-Bundesliga

Stefan Feininger (24) ist DHfPG-Absolvent im Studiengang Sportökonomie und seit vergangenem Jahr beim SV Sandhausen in der 2. Fußball-Bundesliga als Projektmanager Marketing tätig. Der passionierte Fußballer, der aufgrund einer schwerwiegenden Verletzung seine aktive Karriere beenden musste, hat trotz einiger Rückschläge nie den Glauben an sich selbst verloren und den Schritt ins Fußball-Profigeschäft gemeistert.

 

DHfPG-Absolvent Stefan Feininger (24)

DHfPG-Absolvent Stefan Feininger (24) – Projektmanager Marketing beim SV Sandhausen

v. l. n. r.: Julian Herrmann, Stefan Feininger, Timo Hubach, Oliver Eckel, Marcel Messerig

SWFV setzt auf Sportökonomen der DHfPG – v. l. n. r.: Julian Herrmann, Stefan Feininger, Timo Hubach, Oliver Eckel, Marcel Messerig

Abitur und dann?

Ein nicht ungewöhnliches Phänomen, dass auch Stefan Feininger in seiner Abiturzeit beschäftigte: "Dass es irgendwann mal in den Sportbereich gehen sollte, war relativ früh klar. Aber das "Wie" stellte mich vor eine gewisse Herausforderung." Doch bevor der eigentliche Berufsweg startete, nahm der gebürtige Germersheimer eine einjährige Auszeit. "Ich wollte meine Sprachkenntnisse verbessern und ging ein Jahr als Au-Pair nach Amerika - eine Zeit, in der ich viel lernen konnte." Die Zeit verflog und nach seiner Rückkehr im August 2015 war er sich immer noch nicht sicher, wie genau es weitergehen sollte. "Beim Thema 'Sport studieren', kommt natürlich im ersten Moment immer die Sporthochschule Köln ins Gespräch. Durch meine Rückkehr im Spätsommer hatte ich aber die Einschreibungsphase verpasst und konnte mich somit erst für das Jahr 2016 bewerben." Er ließ die Zeit nicht ungenutzt, bereitete sich dreimal täglich auf die Sporteignungsprüfung für die Sporthochschule Köln vor und wollte diese im Februar 2016 absolvieren. "Damals scheiterte ich an der Disziplin Schwimmen – ein kleiner Dämpfer, aber ich war gewillt, im nächsten Anlauf nochmal zu starten", erzählt der 24-Jährige.
 

Von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen

Doch nur zwei Wochen später der nächste Rückschlag. "Beim Fußball habe ich mich so schwer verletzt, dass zum einen der Sporteignungstest nicht zu bewältigen war und zum anderen war damit meine aktive Karriere beendet. Bis heute hadere ich mit der Verletzung". Aber von Aufgeben war bei dem Germersheimer keine Spur. Seit dem 15. Lebensjahr betreut Stefan Feininger bereits erfolgreich Jugendmannschaften, weshalb es auch nach seiner Verletzung mit seiner Leidenschaft, dem Fußball, weitergehen sollte: "Aktiv war es das zwar mit der Fußballkarriere, aber ich habe mich dann, während meiner Verletzung, intensiv mit dem Trainer-Dasein und den dazugehörigen Lizenzen auseinandergesetzt". Hier entstand dann auch der erste Kontakt mit dem Südwestdeutschen Fußballverband (SWFV), der sich im späteren Verlauf als sein zukünftiger Arbeitgeber erweisen sollte.

Start mit dem Bachelor of Arts Sportökonomie

"Beim Absolvieren der Trainerlizenz bin ich beim SWFV auf eine Stellenanzeige gestoßen, bei der es um ein duales Studium im Bereich Sportökonomie ging. Ich habe nicht lange gezögert und mich einfach mal beworben". Gesagt, getan - nach der Bewerbung wurde Stefan Feininger direkt zum Bewerbungsgespräch eingeladen. "Mit dem ersten Gespräch war ich eigentlich überhaupt nicht zufrieden. Allerdings konnte ich die Verantwortlichen doch überzeugen und wurde als dualer Student angestellt", gibt er Einblick in den Bewerbungsverlauf. Ein Ausbildungsbetrieb ist für das Bachelor-Studiensystem an der DHfPG essenziell. Es besteht neben der betrieblichen Ausbildung aus einem Fernstudium mit kompakten Präsenzphasen an einem der bundesweiten Studienzentren. "Eigentlich hätte ich erst zum 01.10. beginnen sollen, aber durch den flexiblen Studienstart an der DHfPG, bei dem es keine Anmeldefrist gibt, konnte ich schon ab dem 01.05. starten." Auch die Eignungsprüfung, die an anderen Universitäten vorausgesetzt werden, brauchte der damals 21-Jährige an der DHfPG nicht zu absolvieren. "Es wäre durch meine Verletzung nicht möglich gewesen, eine Sporteignungsprüfung abzulegen. So konnte ich trotz Verletzung eine Karriere im Sport starten".

In allen Bereichen Erfahrungen sammeln

Seit 2014 setzt der Südwestdeutsche Fußballverband (SWFV) mit seiner Geschäftsstelle an der Sportschule in Edenkoben auf dual Studierende der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Ein Erfolgskonzept, dass sich auch bei Stefan Feininger bestätigte. "Ich wurde in allen Bereichen eingesetzt und konnte mir auch so viele Kompetenzen aneignen – vom Sport- und Spielbetrieb, über die Buchhaltung und EDV-Abteilung hin zum Passwesen und zur Lehrgangsverwaltung." Auch in den Aufgabenfeldern des Marketings und der Veranstaltungsorganisation wurde der angehende Sportökonom eingesetzt. "Ich wurde beispielsweise beim Verbandspokalendspiel damit beauftragt, dass die vereinbarten Konditionen mit den Sponsoren vertragsgemäß umgesetzt werden." Zugute kamen ihm hier auch die Inhalte aus seinen Studienmodulen "Marketing" und "Sportanlagen- und Sportstättenmanagement". "Durch die Verbindung aus Theorie, die man sich durch die Studienbriefe aneignet, in den Präsenzphasen vertieft und dann im Betrieb direkt umsetzt, bleiben die Inhalte auch viel besser hängen. Du nimmst halt einfach etwas mit und die Inhalte sind nicht nach den Prüfungen wieder verflogen", fasst er seine Erfahrungen zusammen. "Es gab auch Präsenzphasen, aus denen ich Dinge mitnehmen konnte, die wir im Betrieb noch nicht so verfolgt hatten. Das ermöglichte mir, dass ich proaktiv Konzeptideen miteinbringen konnte."

"Ich brauchte einfach einen Tapetenwechsel"

Sieben Semester, also dreieinhalb Jahre später, hatte Stefan Feininger den Bachelor-Abschluss in der Tasche und konnte fortan den Titel "Bachelor of Arts Sportökonomie" führen. "Ich hatte beim Südwestdeutschen Fußballverband eine sehr lehrreiche Zeit und hatte auch die Option, weiterhin dort tätig zu bleiben. Aber ich brauchte einfach einen Tapetenwechsel", schaut er zurück. Infolgedessen begab sich der Sportökonom auf die Suche nach einer neuen Herausforderung. "Ich habe mich dann immer wieder online nach neuen Stellen umgeschaut, mich beworben und durfte mich auch bei einigen Arbeitgebern im Sportbereich vorstellen. Im ersten Moment ist es natürlich sehr ernüchternd, wenn man nicht genommen wird. Aber im Nachhinein bin ich froh, wie es gekommen ist." Der SV Sandhausen, momentan in der 2. Fußball-Bundesliga ansässig, suchte einen Projektmanager Marketing. "Ich habe mich beworben und wurde noch am selben Tag zu einem Bewerbungsgespräch für die darauffolgende Woche eingeladen". Nach zwei Bewerbungsrunden dann die erfreuliche Nachricht für den Sportökonomen – Zusage vom SV Sandhausen und der Schritt in den Profifußball war gemeistert.

Start beim SV Sandhausen "Durch das Studium optimal für die Aufgaben gewappnet"

Als Projektmanager Marketing begleitet der 24-Jährige ein sehr breites Aufgabenfeld und ist auch an den Spieltagen, dem Kerngeschäft des Fußballvereins, aktiv. "Ich bin stark im Bereich Online-Marketing tätig. Sichte die Reichweite unserer Social-Media-Beiträge, analysiere, welche Inhalte bei unseren Fans gut ankommen und plane gemeinsam mit meinen Kollegen, wann wir, was posten", fasst er zusammen. Daneben kommt er auch mit ihm bereits bekannten Tätigkeiten in Berührung. "Ich setze auch Branding-Maßnahmen um, schaue also, ob die vereinbarten Sponsorenleistungen (z. B. während der Halbzeitshow am Spieltag) eingehalten werden. Es ist natürlich eine andere Größenordnung, als ich es gewohnt war." Großen Spaß machen dem leidenschaftlichen Trainer auch die Aufgaben im Bereich Corporate-Social-Responsibility (CSR), bei denen der Verein Kinder zu mehr Sport treiben animieren möchte. "Leider sind viele Projekte in der Coronazeit zum Erliegen gekommen. Aber dadurch konnte ich mich fast täglich um die Neugestaltung der Website kümmern". Und trotz des weitreichenden Aufgabenfeldes und des ihm entgegengebrachten Vertrauens ist der Sportökonom gelassen. "Durch das Studium wurde ich auf solche Aufgaben vorbereitet. Es eignet sich als Grundlage und man wird nicht ins kalte Wasser geworfen".

"Der Glaube an dich selbst, ist der Schlüssel zum Erfolg"

Trotz einiger Rückschläge hat Stefan Feininger den Schritt ins Sportbusiness gewagt und ist sich ganz sicher, worauf dieser Erfolg beruht. "Der Glaube an dich selbst ist unerlässlich. Du wirst immer die Chance bekommen, dich zu zeigen. Nutze sie, indem du dich bestmöglich präsentierst und stets zeigst, dass du den Aufgaben gewachsen bist. Mit dem nötigen Aufwand und viel Geduld kannst du deine Ziele erreichen". Und was bringt die Zukunft für den 24-Jährigen? "Ich will mich Tag für Tag weiterentwickeln und meine Fähigkeiten stets erweitern. Denn Stillstand bedeutet Rückschritt".