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Senior Product Manager bei Canyon

Julian Biefang ist seit seiner Jugend passionierter Radfahrer und absolvierte bereits seine Berufsausbildung bei einem Fahrradhersteller. Während seines dualen Bachelor-Studiums der Sportökonomie arbeitete er in der Zentrale des bekannten und erfolgreichen Fahrradherstellers Canyon, wo er heute als Senior Product Manager tätig ist.

 

Jan Frodeno auf seinem Canyon Rad

Jan Frodeno auf seinem Canyon Rad

Arbeitgeber und Studium wie auf den Leib geschnitten

Wenn ein begeisterter Radsportler bei einem Hersteller hochwertiger Fahrräder arbeiten darf, dann klingt das nach einer idealen Lösung. Bei Julian Biefang ist genau dieser Fall eingetreten.
Der 30-Jährige ist beim renommierten Fahrradhersteller Canyon mit Sitz in Koblenz, nahe seiner Heimat, angestellt. Dort absolvierte der heimatverbundene Rheinländer seine betriebliche Ausbildung im Rahmen seines dualen Bachelor-Studiums der Sportökonomie. „Ich habe bereits eine Berufsausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel beim Fahrradhersteller Poison Bikes abgeschlossen. Ich wollte mich nach der Ausbildung weiterqualifizieren, allerdings ohne dabei diese schnelllebige Branche für ein allgemeines Hochschulstudium verlassen zu müssen“, erklärt Biefang. Schon während der Ausbildung knüpfte er Kontakte und sammelte erste Berufserfahrung in seiner Lieblingsbranche. Vom dualen Bachelor-Studium der Sportökonomie an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) erfuhr er von einer Freundin in seinem Fitnessstudio. „Sie erzählte mir, dass sie an der Deutschen Hochschule Fitnessökonomie studiert. Ich war vor allem vom dualen Studiensystem begeistert und habe mich daraufhin weiter über die Hochschule und ihr Studienangebot informiert“, erinnert sich der Radsportler. „Beim Studiengang der Sportökonomie fand ich die Kombination aus der sportwissenschaftlichen mit der betriebswirtschaftlichen Seite extrem interessant.“ Schließlich fand er zum für ihn ideal passenden Studiengang auch noch den perfekten Ausbildungsbetrieb: den Fahrradhersteller Canyon.

Produktmanager schon während des Studiums

„Das war in jeder Hinsicht die ideale Lösung für mich. Auch da mir Canyon schon früh viel Verantwortung übertragen hat. Ich war gleich von Beginn an als Junior-Produktmanager im Bereich Mountainbike tätig. Dort hatte ich mit den Crosscountry- und Marathon-Bikes sogar meinen eigenen Verantwortungsbereich“. Durch den breiten Tätigkeitsbereich konnte er auch besonders viele Studieninhalte schon während des Studiums in der Praxis umsetzen. „Gerade der Bereich BWL fiel mir vielleicht etwas leichter als anderen Kommilitonen, da ich schon die kaufmännische Ausbildung abgeschlossen hatte. Darum lief der Transfer dieses Wissens in meine praktische Arbeit auch relativ einfach ab.“ In seiner täglichen Arbeit verhandelt er mit Lieferanten, kalkuliert Kosten und arbeitet zudem eng mit den Produktdesignern und Ingenieuren zusammen. „Den sportlichen Teil der Studieninhalte habe ich nicht nur für meine Arbeit, sondern auch für meinen eigenen Leistungssport genutzt“, führt Biefang aus. „Ich habe auch neben dem Studium circa 15-20 Stunden pro Woche trainiert und bin 2017 und 2018 Worldcups gefahren. 2018 bin ich sogar bei der WM gestartet.“ Die Kombination aus einem Fernstudium mit kompakten Präsenzphasen und seiner betrieblichen Ausbildung hat ihm genug Zeit gelassen, sich auch weiter auf seinen Leistungssport konzentrieren zu können. „Man sollte sich selbst gut organisieren können. Dafür konnte ich mir einteilen, wann und wo ich lerne. Dabei half es mir, dass die Hochschule mir alle nötigen Studienunterlagen zur Verfügung stellte. Die Präsenzphasen waren zudem so kompakt, dass ich meine Projekte trotzdem weiter betreuen konnte. Das war für meinen Arbeitgeber natürlich ideal.“ Die Präsenzphasen, die alle vier bis sechs Wochen für drei bis fünf Tage stattfinden, besuchte er in Stuttgart. „Ich habe mich immer sehr auf die Präsenzphasen gefreut, da durch die kleine Klasse eine sehr gute Gemeinschaft entstanden ist.“

Nach dem Studium zum Senior Product Manager aufgestiegen

„Als ich das Bachelor-Studium abgeschlossen habe, bin ich direkt vom Junior Product Manager zum Product Manager aufgestiegen. Damit hatte ich auch mehr Verantwortung, gleichzeitig habe ich damals das Master-Studium Sportökonomie begonnen. Da wir in dieser Zeit schnell gewachsen sind, unter anderem auch durch Jan Frodeno, der durch seine Ironman- und WM-Siege enorm zur Bekanntheit der Marke Canyon beigetragen hat, musste ich das Studium erstmal auf Eis legen.“ 2019 bot sich für Julian Biefang dann eine einmalige Gelegenheit: „Wir sind seit 2018 auch auf dem amerikanischen Markt. 2019 habe ich dann die Möglichkeit bekommen, für ein Jahr in die USA zu gehen.“ Diese Chance hat er genutzt und lebte von Anfang bis Ende 2019 in Kalifornien. „Jedes Land hat unterschiedliche Präferenzen – das gilt auch für Räder. Daher habe ich dort den Markt analysiert und die gesammelten Informationen in Deutschland in die Produkte einfließen lassen. Wir haben dann speziell für den US-amerikanischen Markt Räder produziert.“

Im April 2020 ist der 30-Jährige schließlich zum Senior Product Manager aufgestiegen. „Ich bin nach wie vor für die Sporträder verantwortlich, arbeite aber zusätzlich neue Kollegen und Kolleginnen ein.“ Mittlerweile beschäftigt Canyon Bicycles 950-1.000 Mitarbeiter weltweit und entwickelt sich immer weiter. „Dadurch, dass wir ein rein digitales Unternehmen sind, beschäftigen wir natürlich auch Mitarbeiter in den Bereichen IT und Digital. Aber auch was unsere Produkte angeht, haben wir uns weiterentwickelt: Früher war Canyon eine reine Sportmarke – heute bieten wir auch City- und E-Bikes an.“

Seine Zukunftspläne?

„2020 sind leider viele Rennen ausgefallen. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr noch einmal durchstarten kann. Ich spiele auch immer mal wieder mit dem Gedanken, den Master endlich fertig zu machen – gerade auch, weil das Studiensystem einfach super ist und man neben dem Beruf studieren kann.“

 

Wir wünschen Julian in jedem Fall alles Gute auf seinem weiteren Weg!