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Sportökonom gestaltet Strukturreform beim Deutschen Handballbund

Tim Nimmesgern hat es geschafft, beruflich in seiner Lieblingssportart durchzustarten. Der Sportökonom, der sein duales Bachelor-Studium an der DHfPG abschloss, ist seit 2016 Referent für Mitgliederentwicklung und Jugend beim Deutschen Handballbund (DHB) in Dortmund. Sein Hauptaugenmerk gilt derzeit der Professionalisierung von Strukturen in den Landesverbänden. Dabei sollen neue Stellen für die Förderung der Mitgliederentwicklung entstehen, für die zum Beispiel auch DHfPG-Studierende eingesetzt werden können.

 

Tim Nimmesgern mit DHB-Vorstandsvorsitzendem Mark Schober

Europameisterschale 2016

Referent beim größten Handball-Dachverband weltweit

Bei der Handball-Europameisterschaft 2020 konnten die deutschen Fans mit ihren Handballern mitfiebern.

„Für die Wahrnehmung der Sportart ist jede Großveranstaltung sehr wichtig. Durch die längerfristig gesicherten Übertragungsrechte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen mit den guten Einschaltquoten merken wir, dass der Handball eine gewisse gesellschaftliche Relevanz besitzt. Allerdings steigt und fällt die positive Mitgliederentwicklung auch mit dem sportlichen Erfolg“, erklärt Tim Nimmesgern.

Mit dem Gewinn der Handball-Europameisterschaft 2016 ging ein eine echte Imagesteigerung einher. Seit 2016 ist auch der heute 26-jährige Sportökonom als Referent für Mitgliederentwicklung und Jugend für den Deutschen Handballbund (DHB) tätig. Mit Sitz in Dortmund beschäftigt der Verband circa 45 Mitarbeiter in seiner Geschäftsstelle, inklusive der hauptamtlichen Trainer. Mit etwa 750.000 Mitgliedern und über 4.200 Vereinen ist der DHB der weltweit größte Handball-Dachverband. Er ist im ständigen Austausch mit den 22 bundesweiten Landesverbänden. Zuvor war der gebürtige Saarbrücker im Rahmen seines dualen Bachelor-Studiums beim Handballverband Saar (HV Saar) angestellt.

 

Über ein FSJ zum dualen Studium gekommen

Tim Nimmesgern ist von Kindesbeinen an ein begeisterter Handballer. Bei seinem Heimatverein, der HSG TVA/ATSV Saarbrücken war er bis zu seinem Umzug nach Dortmund aktiv. Auch heute spielt er noch regelmäßig in seinem neuen Wohnort, beim ASC Dortmund. Als er nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr beim Handballverband Saar die Möglichkeit bekam, ein duales Studium der Sportökonomie beim HV Saar zu absolvieren, zögerte er nicht und schrieb sich an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) ein. Dort besuchte er alle vier bis sechs Wochen für wenige Tage die Präsenzphasen, welche das duale Fernstudium beinhaltet.

Die DHfPG verfügt dafür über elf regionale Studienzentren in Deutschland (bundesweit), Österreich und der Schweiz. Die Studienunterlagen wurden ihm bereits vor dem Semesterbeginn zugesendet, sodass er sich in Ruhe auf diese kompakt gehaltenen Anwesenheitszeiten im Studienzentrum vorbereiten konnte.

„Ich habe etwa 35 Stunden pro Woche beim Verband gearbeitet. Da dort nur drei hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt waren, hatte ich von Beginn an ein breites und verantwortungsvolles Aufgabengebiet. Ich war vor allem im Bereich Projekt- und Veranstaltungsorganisation beschäftigt. Meine Tätigkeiten beinhalteten außerdem die Pflege internationaler Beziehungen und den täglichen Umgang mit Vereinen und weiteren Institutionen“, zählt er auf. „Die Studieninhalte konnte ich Tag für Tag auf meiner Arbeit umsetzen und dazu noch praktische Erfahrung sammeln. Zeit für meinen eigenen Sport hatte ich dennoch, da ich mir das Lernen ja eigenständig und flexibel einteilen konnte.“

Die Tatsache, dass er im Laufe seines Studiums nicht nur über stetig wachsendes Fachwissen verfügte, sondern dieses auch im großen Umfang in der Praxis bereits anwenden konnte, sollte sich als großer Vorteil für seinen weiteren Werdegang herausstellen.

 

Konnte sich gegen eine Vielzahl an Mitbewerbern durchsetzen

Gegen Ende des Studiums machte sich Tim Nimmesgern Gedanken über seine berufliche Weiterentwicklung. Zu dieser Zeit wurde er auf eine Stellenanzeige seines Dachverbandes in Dortmund aufmerksam.

„Ich habe mir ehrlich gesagt keine großen Hoffnungen gemacht, aber ich wollte es einfach mal mit einer Bewerbung probieren, da es nichts zu verlieren gab. Schließlich wurde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen.“ Dort lief es hervorragend für den Sportökonomen. „Ich hatte das Gefühl, dass es mir sehr zugute kam, nicht nur das Fachwissen in der Theorie zu beherrschen, sondern es bereits täglich umgesetzt zu haben. Das hat mir bisher bei jedem Gespräch geholfen.“

So setzte sich der Saarbrücker gegen eine Vielzahl von Mitbewerbern durch und geht seitdem endgültig seinem Traumberuf nach.

 

Fokus seiner Arbeit auf neuer Strukturreform

Sein Aufgabengebiet ist verantwortungsvoll und zugleich spannend. „80 Prozent meiner Aufgaben haben mit der Mitgliederentwicklung zu tun. Außerdem wollen wir das Ehrenamt wieder attraktiver machen und fördern, beziehungsweise den Landesverbänden auch mögliche Alternativen aufzeigen“, erklärt der DHB-Referent.

„Die Vereinsarbeit wird immer komplexer und anspruchsvoller. Um langfristig als Verein oder Verband personell gut aufgestellt zu sein, empfiehlt es sich auch hauptamtliche Mitarbeiter oder auch dual Studierende einzustellen. Wir stehen den Landesverbänden dabei beratend zur Seite“, führt er fort.

Um die Vereine und Verbände in eine positive Zukunft zu führen, soll eine Ende 2019 beschlossene Strukturreform sowohl im Leistungssportbereich als auch in der Mitgliederentwicklung umgesetzt werden. „Wir wollen mit dieser Reform noch mehr Professionalität auf regionaler Ebene schaffen“, erklärt Tim Nimmesgern, der den Fokus seiner Arbeit auf dieses Projekt legt.

 

Neue Stellen für dual Studierende möglich

„Es sollen neue Stellen in den regionalen Verbänden geschaffen werden, die sich speziell auf dieses Thema der Mitgliedergewinnung und Mitgliederbindung fokussieren.“ Das Themenfeld, welches durch die Strukturreform weiter an Wichtigkeit gewinnt, begann mit der Einstellung von Tim Nimmesgern im Jahr 2016.

„Mit dem eher rückläufigen Ehrenamt sind diese Herausforderungen nicht mehr allein zu bewältigen. Diese neu geschaffenen Stabsstellen in den einzelnen Verbänden könnten für dual Studierende der DHfPG, zum Beispiel im Studiengang Sportökonomie, in naher Zukunft relevant werden.“

Außerdem wird die Handball-EM 2024 in Deutschland stattfinden. Auch dort will man sich als professioneller Gastgeber präsentieren. Der 26-Jährige ist das beste Beispiel dafür, dass man als sich als dualer Bachelor-Studierender unverzichtbar machen und schon in jungen Jahren eine beeindruckende Berufskarriere in der Sportbranche vorweisen kann.