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Raus aus der Stressfalle

Die heutige Arbeitswelt ist vor allem durch Technisierung und Digitalisierung gekennzeichnet. Arbeitsverdichtung, demographischer Wandel oder auch Fachkräftemangel in unterschiedlichen Berufssektoren führen zu Überlastung. Dadurch gewinnen Themen wie Stress, Burnout und Depression immer mehr an Bedeutung. „Stress“ ist ein Sammelbegriff für ungute Gefühle, Über- bzw. Unterforderung, Zeitmangel, Erfolgsdruck und/oder auch soziale Konflikte.

 

Aktuelle Zahlen belegen, dass knapp 90 % der Deutschen arbeitsbedingten Stress als Hauptbelastungsfaktor angeben. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht in beruflichem Stress eine der größten Gefahren des 21. Jahrhunderts.

Stellten früher wilde Tiere oder Feinde ein Gefahrenpotenzial für den Menschen dar, so sind es heutzutage berufliche oder Beziehungsprobleme, Angst vor Arbeitsplatzverlust, Gefühle wie Ärger, Traurigkeit oder Einsamkeit, die uns stressen. Die biologische Reaktion des menschlichen Organismus ist jedoch beinahe identisch mit der unserer Vorfahren.

Stress führt zu unterschiedlichen Anpassungen, die es dem Menschen ermöglichen nach dem sogenannten „Flucht-oder-Kampf-Mechanismus“ zu reagieren. Für den Zustand körperlicher Aktivität ist diese Aktivierung in Form eines „Alarmzustandes“ durchaus sinnvoll. Im Unterschied zu unseren Vorfahren ist der Mensch jedoch kaum mehr der reellen Gefahr ausgesetzt, flüchten oder kämpfen zu müssen, um sein Überleben bzw. seine Existenz zu sichern. Stattdessen bleibt er in einer „Aktivierungsspirale“ hängen, die geprägt ist durch Dauerstress.

Auch die Reaktionen des Organismus auf diese Form von Stress sind fortwährend, so dass ein natürliches Verhältnis zwischen Belastung und Erholung nicht mehr gegeben ist. Diese gestörte Balance nimmt der Mensch dann z. B. in Form von „kreisenden“ Gedanken, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafproblemen, muskulären Verspannungen oder ein verändertes Atemmuster (flachere Atmung) wahr. Hält der Stress langfristig oder dauerhaft an, beeinflusst dieser die psychische Gesundheit negativ. Welchen Einfluss Stress letztendlich auf die psychische Gesundheit hat, hängt allerdings von unterschiedlichen persönlichen Ressourcen ab (z. B. vorhandene Coping-Strategien oder Resilienz). Neben den negativen Folgen von Stress, kann Stress aber auch eine positive Aktivierung schaffen, wie z. B. die Förderung von Kreativität oder eine Leistungssteigerung.

Stress als Chance für persönliches Wachstum und Weiterentwicklung zu sehen, lohnt sich auf jeden Fall!

 

Mit der DHfPG im Bereich Stressmanagement qualifizieren

Absolventen von Hochschulweiterbildungen im Fachbereich Psychologie/Pädagogik sind in der Lage, selbstständig individuelle, umfassende und nachhaltige Coachingprogramme, z. B. im Bereich Stressmanagement, zu entwickeln und umzusetzen bzw. die Umsetzung anzuleiten und wissenschaftlich fundiert auszuwerten. Es handelt sich hierbei um Kompetenzen, die bspw. im Kontext eines betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) oder beim Personal-Training Einsatz finden.

Mehr Infos:

Weiterbildung auf höchstem Niveau

 

Literatur:

Kaluza, G. (2018a). Stressbewältigung. Trainingsmanual zur psychologischen Gesundheitsförderung (4. Aufl.). Heidelberg: Springer.

Kaluza, G. (2018b). Gelassen und sicher im Stress. Das Stresskompetenz-Buch: Stress erkennen, verstehen, bewältigen. (7. Aufl.) Berlin: Springer.

Lazarus, R. & Folkman, S. (1984). Stress, appraisal and coping. New York: Springer.

Wellensiek, S. K., & Galuska, J. (2014). Resilienz - Kompetenz der Zukunft: Balance halten zwischen Leistung und Gesundheit (1. Aufl.). Weinheim: Beltz.