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Saftkur – Trend oder Heilmittel?

Gerade zu Jahresbeginn haben sich viele Personen den Vorsatz genommen, Gewicht zu verlieren und mehr für ihre Gesundheit zu tun. Ein Trend, welcher helfen soll diese Vorsätze zu realisieren, ist die Saftkur. Doch wie funktioniert so eine Saftkur und welche Vor- bzw. Nachteile bringt diese mit sich?

 

Eine Saftkur startet in der Regel mit einer Vorbereitungsphase. Diese Phase beginnt bis zu einer Woche vor dem Start der Saftkur. Es soll auf Alkohol, Nikotin und Kaffee verzichtet werden. Außerdem soll in den Tagen zuvor auf leichte Kost zurückgegriffen werden. Industriell zugesetzter Zucker ist gänzlich zu meiden und tierische Produkte, wie z. B. Fleisch oder Milchprodukte sollen ebenfalls in der Ernährung minimiert werden. Einige Anwender führen vor der eigentlichen Saftkur noch eine „Darmreinigung“ durch, indem ein Tag vor Beginn der Saftkur abführende Mittel genommen werden. Dies geschieht in der Regel durch Sauerkrautsaft und Glaubersalz. Die Saftkur selbst dauert je nach Anwender zwischen drei und sieben Tagen. Innerhalb dieser Zeit sollen Mahlzeiten durch 200-250 ml Obst- und/oder Gemüsesaft ersetzt werden. Diese Säfte können nach Bedarf mit etwas Wasser gestreckt werden. Zusätzlich dürfen die Personen nur Wasser, ungesüßten Tee und Gemüsebrühe zu sich nehmen.

Vor- und Nachteile einer Saftkur

Es gibt viele positive Erfahrungsberichte, die über eine leichte Durchführung und einen schnellen Gewichtsverlust berichten. Außerdem soll sich innerhalb dieser Zeit das Wohlbefinden verbessert haben.

Jedoch gibt es auch Erfahrungsberichte, welche Kopfschmerzen und Antriebslosigkeit schildern. Weiterhin ist anzumerken, dass die offiziellen Empfehlungen fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag vorsehen, wovon nur eine Portion als Saft zugeführt werden sollte (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. [DGE], 2021). Durch die hohe Aufnahme von Fruchtzucker über konzentrierte Säfte können gesundheitsnegative Effekte, wie das erhöhte Risiko für eine nichtalkoholische Fettleber, entstehen (Elliott, Keim, Stern, Teff & Havel, 2002). Außerdem kann es durch eine Saftkur zu einer Überversorgung mancher Vitamine und zu einer Unterversorgung von Protein und essenziellen Fettsäuren kommen. Geeignete Getränke zum Decken des Flüssigkeitsbedarfs sind energiefreie Getränke, wie Wasser oder ungesüßter Tee.

Die Hochschulweiterbildung Ernährung 2 des Studiengangs Ernährungsberatung der DHfPG qualifiziert die Absolventen zu Ernährungsspezialisten im Rahmen der Prävention von Erkrankungen, wie der nicht alkoholischen Fettleber (NAFL).

 

Literaturverzeichnis:

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (19.01.2021). Smoothies - Obst aus der Flasche. Zugriff am 19.01.2021. Verfügbar unter https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/smoothies-obst-aus-der-flasche/?L=0.

Elliott, S. S., Keim, N. L., Stern, J. S., Teff, K. & Havel, P. J. (2002). Fructose, weight gain, and the insulin resistance syndrome. The American journal of clinical nutrition, 76 (5), 911–922.