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Sind Selbstgespräche normal?

"Wo hab' ich nur meinen Geldbeutel?" murmelt eine junge Frau vor sich hin, während sie an der Kasse steht und nervös in ihrer Handtasche herumwühlt. Eine Antwort bekommt sie nicht, denn es ist niemand da, der auf ihre Frage reagieren könnte.

 

Wer ohne Gesprächspartner laut vor sich hin murmelt, wirkt auf andere Menschen häufig befremdlich und wird von seinem Umfeld schnell als verrückt abgestempelt. Dabei reden die meisten Erwachsenen gelegentlich mit sich selbst.

Psychologen haben herausgefunden, dass Selbstgespräche keineswegs ein Anzeichen für Verrücktheit sind. Im Gegenteil: Sie können sehr sinnvoll sein. Für kleine Kinder ist dies völlig normal: Sie reden, singen und murmeln ständig vor sich hin. Auf diese Weise geben sie sich z. B. selbst Hilfestellungen bei komplexen Herausforderungen. Zudem bündeln sie mithilfe ihrer Selbstgespräche intuitiv ihre Aufmerksamkeit, sortieren Gedanken und Geschehnisse. Versuche amerikanischer Psychologen zeigten, dass Kinder, die mit sich selbst sprachen, knifflige Aufgaben besser lösen konnten als jene, die dabei nicht reden durften. Doch das Selbstgespräch hilft auch im Erwachsenenalter.

Probleme lassen sich durch das Formulieren besser strukturieren und lösen. Konflikte mit anderen kann man durch Selbstgespräche von außen betrachten und schafft sich damit eine gewisse Distanz. Im Leistungssport werden Selbstgespräche gezielt als Methode eingesetzt, um Sportler im richtigen Moment zu motivieren, zu beruhigen oder auch zu aktivieren. Es ist sogar möglich, mithilfe von Selbstgesprächen neue Fertigkeiten zu erlernen. Für ältere Menschen ist es ebenfalls ratsam, regelmäßig mit sich selbst zu sprechen. Gerade wenn sie allein leben, reden sie seltener mit anderen Menschen, und ihr Kurzzeitgedächtnis lässt nach. Dagegen können sie sich besser konzentrieren, wenn sie ihre Gedanken laut aussprechen.

Man muss sich also gar keine Sorgen machen, wenn man als Erwachsener hin und wieder mit sich selbst redet. Im Gegenteil: Selbstgespräche können ein extrem sinnvolles Denkwerkzeug sein. Allgemein gesagt, fördern sie unsere Leistung. Und diese Fähigkeit kann man sogar trainieren: Üben Sie hin und wieder einmal, Gedanken in Worte zu fassen und auszusprechen. Sei es ein „Du schaffst das!“ vor der nächsten Herausforderung oder auch ein „Wo hatte ich meinen Geldbeutel zuletzt in der Hand?“ Probieren Sie es doch einfach einmal aus!

 

Mit der DHfPG zum Master of Arts Prävention und Gesundheitsmanagement

Der Studiengang qualifiziert durch wählbare Studienschwerpunkte für Handlungsbereiche im Zukunftsfeld Gesundheit und zur Übernahme von Führungsaufgaben in Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitsbranche. Studieninhalte sind Pflichtmodule, in denen übergeordnete Schlüsselkompetenzen im Forschungs- sowie im Managementbereich erworben werden. Darauf aufbauend sind spezifische Studienschwerpunkte frei wählbar, um ein individuelles Kompetenzprofil zu entwickeln (z. B. Sportpsychologische Trainingstechniken, Coaching oder Stressmanagement).