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Wie Verhaltenssüchte entstehen und wie wir ihnen entgegenwirken können

Zum einen können wir in der heutigen Zeit durch unsere technischen Möglichkeiten und elektronischen Medien künstliche Reize erschaffen, auf welche das Belohnungssystem des menschlichen Gehirns stärker reagiert als auf natürliche Reize. Zum anderen können das Scheitern im realen Leben, ein Mangel an Ressourcen und Kompetenzen zur Bewältigung von Problemen der Grund sein.

 

In einer virtuellen Welt können positives Feedback und Selbstwirksamkeit sehr viel schneller und leichter erlebt werden als im Alltag. Wir wollen uns schnell wieder gut fühlen – Emotionsregulation ist eines der Hauptmotive.

Die ständige und leichte Verfügbarkeit von Reizen – egal ob als Süßigkeit im Supermarkt, als Blitzverkauf im Internet oder das Freischalten einer Bonus-Figur im Computerspiel – führen zur Überstimulation des Belohnungssystems, was zur Suchtproblematik führt.

Sei es beim Online-Shopping, Internet Gaming, in sozialen Netzwerken oder bei der Esssucht – immer folgt eine Belohnung auf unser Verhalten: Die neuesten Produkte besitzen, einen neuen Level freischalten, viel Aufmerksamkeit anderer Nutzer erhalten, sich satt, zufrieden und beruhigt fühlen.

Dazu kommt gerade bei Spielen oder Social Media noch der Nervenkitzel, dass man weiß, dass eine Reaktion, eine Belohnung auf das eigene Tun folgt. Man weiß nur noch nicht, wann und in welchem Ausmaß. Dadurch, dass die künstlichen Reize schnell vor die natürlichen Bedürfnisse rücken können, treten neurologische und chemische Veränderungen im Gehirn ein. So ist erklärbar, dass Personen bis zum Zusammenbruch online spielen, weil Sie natürliche Bedürfnisse wie Schlaf, Essen und Trinken vernachlässigen.

Ein Interventionsansatz kann hier in Selbstbeobachtung, Strukturierung des Tages mit Intervallen von bewusstem Verzicht, der Aneignung von Kommunikationskompetenzen, Problemlösekompetenzen und der Erschließung von Ressourcen wie sozialer Unterstützung im Alltag liegen. Dies stärkt auch das Selbstwertgefühl.

 

Mehr über die Psychologie des Gesundheitsverhaltens erfahren

Im Studiengang Bachelor of Arts Gesundheitsmanagement erwerben die Studierenden u. a. fundiertes Wissen über Interventionsformen, Strategien der Gesundheitsförderung und Prävention sowie grundlegendes medizinisches Wissen über die vorherrschenden Risikofaktoren und Erkrankungen.

Mit ihren fundierten Fachkompetenzen in den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung/Entspannung in Verbindung mit gesundheitspsychologischen Kenntnissen können die Absolventen Kunden bei dem Aufbau und der Beibehaltung eines gesundheitsförderlichen Lebensstils professionell unterstützen und eine nachhaltige Änderung des individuellen Gesundheitsverhaltens bewirken.