In der Schwangerschaft besteht ein erhöhter Bedarf vieler Nährstoffe. Dieser Mehrbedarf kann bzw. sollte über eine Supplementierung gedeckt werden. Spezielles Augenmerk legt das Netzwerk in den aktualisierten Empfehlungen auf Eisen, Vitamin D, die Omega-3-Fettsäure DHA, Jod und Folat. Folat ist ein wasserlösliches Vitamin, das in seiner synthetisch hergestellten Form Folsäure genannt wird.
Wie die nationale Verzehrsstudie (NVS II) aufzeigt, liegt die Zufuhr von Folat bei Frauen im gebärfähigen Alter deutlich unter den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Anhand von Metaanalysen konnte gezeigt werden, dass eine Folsäuresupplementierung vor der Schwangerschaft das Risiko für kindliche Fehlbildungen des Nervensystems (bspw. einen Neuralrohrdefekt) reduziert. Eine Supplementierung im Voraus ist wichtig, da sich das Neuralrohr bereits 3-4 Wochen nach der Konzeption schließt. Zu diesem Zeitpunkt wissen die meisten werdenden Mütter jedoch noch nichts von ihrer Schwangerschaft.
Bereits seit Mitte der 1990er-Jahre wird neben einer folatreichen Ernährung eine Folsäuresupplementierung von 400 µg täglich für Frauen empfohlen, um eine bevorstehende Schwangerschaft zu unterstützen. Derzeit tun dies präventiv jedoch nur 10-34 Prozent der Frauen, was die Notwendigkeit professioneller Ernährungsfachkräfte und die damit zusammenhängende Vermittlung wichtiger Ernährungsinformationen unterstreicht.
Der duale Bachelor-Studiengang „Ernährungsberatung“ der DHfPG qualifiziert die Absolventen zu Ernährungsexperten, die zielgruppengerecht Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangeren und stillenden Mütter gesundheitsförderndes Ernährungsverhalten wissenschaftlich fundiert vermitteln können.