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Aufsuchende Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

In der deutschen Unternehmenslandschaft hat die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Kontext der Herausforderungen einer digitalisierten und flexiblen Arbeitswelt.

 

Eine ganzheitliche Lösung im Rahmen eines BGM/BGF für die Erreichung risikoexponierter Mitarbeiter

Unternehmen stehen vor der Aufgabe, eine gesunde und leistungsfähige Belegschaft zu erhalten, um Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern. Die Realisierung von BGF-Maßnahmen sieht sich jedoch mit Herausforderungen konfrontiert, insbesondere in der Erreichung risikoexponierter oder atypisch beschäftigter Mitarbeitergruppen.

Laut dem iga-Report 39 werden klassische Gesundheitsangebote aufgrund von Faktoren wie Schichtarbeit und externen Verpflichtungen oft unzureichend genutzt. Eine effektive Antwort darauf ist die aufsuchende Gesundheitsförderung, die Maßnahmen direkt am Arbeitsplatz und idealerweise während der Arbeitszeit integriert. Diese Ansätze berücksichtigen individuelle Bedürfnisse und finden hohe Akzeptanz unter den Mitarbeitern.

Die Schaffung gesunder Arbeitsbedingungen erfordert eine gesundheitsförderliche Unternehmenskultur und die Förderung von Gesundheitskompetenzen bei den Mitarbeitern. In der digitalen Arbeitswelt ist die persönliche Information und das Empowerment der Mitarbeiter besonders relevant.

Strategie entwickeln und Mitarbeiter einbinden

Eine Strategie, um den Zugang zu Gesundheitsangeboten zu verbessern, ist der Aufbau eines internen Experten-Netzwerks. Durch Multiplikatoren-Schulungen können Mitarbeiter zu lokalen Ansprechpartnern für BGF-Themen ausgebildet werden. Dies ist auch im Kontext digitaler Arbeitsumgebungen von Bedeutung, wo Gesundheitsbotschafter eine zentrale Rolle spielen, um Angebote wie Ergonomie-Coaching, Entspannungsübungen oder technischen Support zugänglich zu machen.

Die Implementierung von aufsuchender Gesundheitsförderung und Multiplikatoren im betrieblichen Gesundheitsmanagement bietet mehrere Vorteile:

  • Verbesserte Kommunikation und Akzeptanz von BGF-Maßnahmen.
  • Wertvolles Feedback der Mitarbeiter für bedarfsgerechte Anpassungen.
  • Integration von Beschäftigten unterschiedlicher kultureller Hintergründe.
  • Förderung einer gesundheitsförderlichen Unternehmenskultur.

Diese Entwicklungen reflektieren einen Paradigmenwechsel in der betrieblichen Gesundheitsförderung, wobei der Fokus auf maßgeschneiderte, zugängliche und kultursensitive Ansätze gelegt wird, die den Anforderungen einer modernen Arbeitswelt gerecht werden.

Für die Entwicklung effizienter Gesundheitsmanagementkonzepte und die Gestaltung von innovativen Gesundheitsdienstleistungen wird hoch qualifiziertes Personal benötigt. 

Hier setzt der Bachelor-Studiengang Gesundheitsmanagement und hier insbesondere die Module Qualitätsmanagement, Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten und Interdisziplinär der DHfPG an. Er qualifiziert zur Spezialistin bzw. zum Spezialisten in der Prävention, die bzw. der gesundheitsförderliche Maßnahmen plant, koordiniert, umsetzt und evaluiert.

 

Quelle:

Gerbing, K.-K. & Mess, F. (2019). iga.Report 39. Flexible Beschäftigungsformen und aufsuchende Gesundheitsförderung im Betrieb. Dresden: iga.