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Das kommunale Gesundheitsmanagement: Ein umfassender Ansatz für gesundheitliche Chancengleichheit

Mit dem Fokus auf die Kommune als 'Dach-Setting' werden sämtliche Bereiche des täglichen Lebens integriert: Bildung, Arbeit, Freizeitgestaltung und soziale Dienste. Diese Sichtweise betont, dass die Gesundheit der Bürger nicht nur durch das Gesundheitssystem, sondern auch erheblich durch soziale und ökologische Bedingungen geprägt wird. Dabei können Kommunen als Motoren gesundheitsfördernder Entwicklungsprozesse fungieren und diese aktiv koordinieren und leiten.

 

Lernen, Arbeiten und Freizeit gestalten in der Kommune

Kommunales Gesundheitsmanagement ist ein strategisches Konzept, das auf die Förderung und den Schutz der öffentlichen Gesundheit auf kommunaler Ebene abzielt. Hierbei kommt der Kommune als „Dach-Setting“ eine Schlüsselfunktion zu (GKV-Bündnis für Gesundheit, 2019). Die Lebenswelt Kommune umgreift die Lebenswelten des Lernens (Kindertageseinrichtungen und Schulen), des Arbeitens (Betriebe) und der Alltags- oder Freizeitgestaltung (Sportvereine, Jugendhäuser, Eltern-, Arbeitslosen- und Seniorentreffs) (GKV-Spitzenverband, 2023, S. 35-36).

Die Kommune als Dach-Setting bedeutet, dass die Gemeinde oder Stadt als Ganzes als Setting für das Gesundheitsmanagement betrachtet werden kann. Dabei umfasst die Kommune verschiedene Bereiche wie Wohnen, Bildung, Arbeit, Freizeit und soziale Dienste, die zusammen das Umfeld für die Gesundheit der Bürger bilden. Diese Sichtweise erkennt an, dass die Gesundheit von den sozialen und ökologischen Bedingungen der Lebenswelt stark beeinflusst wird und dass gesundheitsförderliche Maßnahmen daher nicht nur auf das Gesundheitssystem beschränkt sein sollten. Kommunen stoßen gesundheitsfördernde Entwicklungsprozesse an, koordinieren und leiten diese (GKV-Bündnis für Gesundheit, 2019).

Gesundheitliche Chancengleichheit

Ein zentrales Ziel im kommunalen Gesundheitsmanagement ist die gesundheitliche Chancengleichheit. Sie bezieht sich auf das Streben nach gleichen Gesundheitschancen für alle Mitglieder der Gemeinschaft, unabhängig von sozialer Schicht, Ethnie, Geschlecht oder Alter. Hierbei spielt das Prinzip der "Health in All Policies" eine entscheidende Rolle, welches darauf abzielt, gesundheitsförderliche Aspekte in alle politischen Bereiche zu integrieren. Es geht darum, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern und das Wohlbefinden der gesamten Bevölkerung zu verbessern. Es können also Zielgruppen angesprochen werden, die über Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen und Betriebe nur schwer erreichbar sind. Hier sind beispielsweise Arbeitslose, pflegende Angehörige oder Senioren zu nennen.

Die Kommune hat eine zentrale Bedeutung im Gesundheitsmanagement, da sie viele gesundheitsrelevante Lebensbereiche zusammenfasst. Zudem können kommunale Entscheidungsträger durch ihre Nähe zur Bevölkerung und ihr Wissen über lokale Bedingungen gezielte und effektive Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention ergreifen. So können beispielsweise städtische Planung, Verkehrsmanagement und soziale Dienste auf eine Weise gestaltet werden, dass sie die Gesundheit der Bürger positiv beeinflussen (GKV-Bündnis für Gesundheit, 2019).

Ein effektives kommunales Gesundheitsmanagement erkennt die zentrale Bedeutung der Kommune als Dach-Setting und setzt sich für gesundheitliche Chancengleichheit ein. Durch die Integration von Gesundheitsüberlegungen in alle kommunalen Politikfelder und Dienste kann die gesamte Lebensumwelt gesundheitsfördernd gestaltet werden. Dieser Ansatz bietet eine umfassende Strategie zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit und zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheiten.

 

Gesundheitsmanagement studieren

Der duale Bachelor-Studiengang Gesundheitsmanagement der DHfPG qualifiziert Präventionsspezialisten, die Maßnahmen und Interventionen für die Gesundheitsförderung und Prävention qualitätsgesichert zu planen, umzusetzen und zu bewerten und somit den Ansprüchen eines Qualitätsmanagements in der Gesundheitsförderung und Prävention gerecht zu werden.

Der Studienschwerpunkt Kommunales Gesundheitsmanagement im Master Studiengang Prävention und Gesundheitsförderung qualifiziert den Spezialisten, komplexe Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung in Kommunen zielgruppengerecht nach dem Mehr-Ebenen-Ansatz qualitätsgesichert zu planen, durchzuführen und zu evaluieren.

 

 

Quellen:

GKV-Bündnis für Gesundheit (Hrsg.). (2019). Gesundheitsförderung in der Kommune. Zugriff am 18.07.2019. Verfügbar unter https://www.gkv-buendnis.de/gesunde-lebenswelten/kommune/gesundheitsfoerderung-in-der-kommune/

GKV-Spitzenverband. (2023). Leitfaden Prävention. Handlungsfelder und Kriterien nach § 20 Abs. 2 SGB V zur Umsetzung der §§ 20, 20a und 20b SGB V vom 21. Juni 2000 in der Fassung vom 27. März 2023. : GKV-Spitzenverband. Zugriff am 05.04.2023. Verfügbar unter https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/praevention__selbsthilfe__beratung/praevention/praevention_leitfaden/Leitfaden_Pravention_Akt_03-2023_barrierefrei.pdf