"Die Themen Sport, Bewegung und Gesundheit begleiten mich schon mein ganzes Leben. Nach dem Abitur habe ich daher gleich den Einstieg in die Sportbranche gesucht", erzählt Hannes Schröder. "Ich habe mich erstmal nach einer Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann umgeschaut, da es mir von Beginn an wichtig war, Berufserfahrung zu sammeln." Doch nach einem Bewerbungsgespräch bei seinem späteren Ausbildungsbetrieb folgte dann der Entschluss für den dualen Bachelor-Studiengang Fitnessökonomie an der DHfPG.
Während seiner betrieblichen Ausbildung übernahm Hannes Schröder Schritt für Schritt mehr Verantwortung im Betrieb. "Alles, was ich gelernt habe, konnte ich wirklich 1:1 in die Praxis umsetzen. So wie die Module aufgebaut waren, hat sich auch mein Aufgabenspektrum von Monat zu Monat erweitert." Schon während seines Studiums übernahm er die stellvertretende Studioleitung. Nach erfolgreichem Abschluss wollte er seine Kompetenzen im Bereich Fitness und Gesundheit vertiefen. "Aufgrund der positiven Erfahrungen mit der DHfPG entschied ich mich für den Master of Arts Prävention und Gesundheitsmanagement", erinnert sich der heute 32-Jährige zurück.
Durch die Möglichkeit, die Studieninhalte mit der individuellen Schwerpunktsetzung selbst zu gestalten, konnte sich Hannes Schröder auf die Bereiche spezialisieren, in denen er nach dem Master-Studium tätig werden wollte. "Ich habe mich für die Schwerpunkte Stressmanagement und Betriebliches Gesundheitsmanagement entschieden, da ich meine berufliche Laufbahn genau in diesen Bereichen sah." Um sich bereits während des Master-Studiums beruflich in diesem Bereich weiterzuentwickeln, wechselte er den Arbeitgeber ...
Durch die Master-Thesis zum Betrieblichen Gesundheitsmanager
Für die abschließende Master-Thesis befragte er die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Wohnungsgesellschaft. "Mithilfe eines Fragebogens wollten wir testen, ob die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen unter unterschiedlichen psychischen Belastungen leiden und ob man diese mithilfe verschiedener Entspannungsmethoden mildern kann."
Nach einem zehnwöchigen Entspannungstraining konnte man feststellen, dass langfristig angelegte betriebliche Gesundheitsmaßnahmen durchaus förderlich für die Arbeitnehmerinnen und -nehmer wären. "Durch diese Erkenntnis kam der Personalleiter der Wohnungsgesellschaft auf die Idee, mich als Personalreferent mit dem Schwerpunkt BGM anzustellen. Für mich war dies natürlich die optimale Möglichkeit, nach meinem Studium im Betrieblichen Gesundheitsmanagement Fuß zu fassen." Gesagt, getan – Hannes Schröder erstellte dort Konzepte für Betriebliche Gesundheitsmaßnahmen und organisierte Gesundheitswochen. "Durch meine Tätigkeit bei der Wohnungsgesellschaft fiel mir auf, dass es in unserer Umgebung fast keinen Anbieter für krankenkassengeförderte Gesundheitskurse gab."
outness – der Schritt in die Selbstständigkeit
"Daraufhin habe ich mich mit meinem besten Freund Andreas Windisch beraten. Wir haben uns anschließend einen Tag lang hingesetzt und die zehn größten Unternehmen in der Umgebung gefragt, ob Bedarf nach mobilen Gesundheitsdienstleistern besteht." Der Bedarf war da und aus der Idee, ein kleines Nebengewerbe aufzubauen, folgte 2016 der Schritt in die Selbstständigkeit.
So wurde outness gegründet. "Der Name setzt sich zusammen aus outdoor und fitness. Am Anfang haben wir ein funktionelles Ganzkörpertraining an der frischen Luft angeboten – ob auf dem Firmenparkplatz, auf dem Bolzplatz oder im Park. Gerade für Arbeitnehmerinnen und -nehmer, die den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen, ist es eine gelungene Abwechslung." Durch die flexible Ausrichtung des Gesundheitsangebots stieß outness auch auf eine immer weiter steigende Nachfrage. Mittlerweile bietet das Unternehmen über 100 Dienstleistungen an und fokussiert sich auf kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Auch die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg auf insgesamt 21 an – dazu gehört auch Florian Bochskanl.
Mit 25 Jahren zum Bereichsleiter BGM
Der Altenburger musste sich nach dem Abitur zwischen zwei Präferenzen entscheiden: Sport und Biologie. "Ich habe überlegt eine Ausbildung zum Biologielaboranten zu machen, habe mich dann aber für ein Studium entschieden." Der Studiengang Bachelor of Arts Gesundheitsmanagement umfasste sogar Inhalte aus beiden Bereichen – mit den Modulen 'Medizinische Grundlagen' und 'Ernährungsphysiologische Grundlagen' war auch der Teil der Naturwissenschaft abgedeckt. "Ich finde auch das System des Fernstudiums sehr gut, um zu lernen, wie man strukturiert arbeitet."
Während seines dualen Studiums arbeitete Florian Bochskanl in demselben Betrieb, in dem auch Hannes Schröder seine betriebliche Ausbildung absolvierte. "Wie es der Zufall wollte, kam Hannes irgendwann ins Studio, um dort zu trainieren. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und kamen so ins Gespräch." Zu diesem Zeitpunkt suchte Hannes Schröder Mitarbeiter für sein Unternehmen und fragte ihn, ob er sich vorstellen könnte bei outness zu arbeiten. "Das war kurz vor meinem Bachelor-Abschluss. Daraufhin hatte ich ein paar Probearbeitstage und habe mich schließlich dafür entschieden, den Betrieb zu wechseln." Nach einem Jahr bei outness startete Florian Bochskanl sein Master-Studium Prävention und Gesundheitsmanagement mit den Schwerpunkten Betriebliches Gesundheitsmanagement und Sportpsychologie. Mittlerweile ist er die rechte Hand von Hannes Schröder und leitet den Bereich BGM.
Einen typischen Arbeitstag gibt es bei den beiden nicht. "Seit ich die Bereichsleiter-Position übernommen habe, sind meine Aufgaben noch abwechslungsreicher geworden. Das ist eine gute Mischung aus Homeoffice und Büro sowie Gesundheitsmaßnahmen bei Kunden vor Ort. Dazu kommt die Verantwortung bzw. Einarbeitung der BGM-Koordinatoren", so Florian Bochskanl.
Hannes Schröder hat dadurch mittlerweile mehr Zeit, an der Unternehmensentwicklung zu arbeiten. "Dazu kommt noch das Recruiting, Bewerbungsgespräche oder auch unser BGM-Podcast und YouTube-Kanal." Bis 2025 will outness 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.
Ihre Tipps?
"Große Ziele setzen – auch auf die Gefahr hin, dass man nicht jedes Ziel zu 100 % erreicht. Und sich nie abhalten lassen", rät Hannes Schröder. "Und sich aus der eigenen Komfortzone rauswagen", ergänzt Florian Bochskanl. "Nur so kann man wachsen."