DHfPG News

Vom Leistungssportler zum Klinikleiter

Wie das duale Studium an der DHfPG den Weg geebnet hat

 

Vom Eishockey-Spieler zur Führungskraft im Gesundheitswesen: Kevin Napravnik hat seinen Bachelor und Master an der DHfPG absolviert und leitet heute eine Rehabilitationsklinik mit rund 250 Mitarbeitenden. Im Interview spricht er über die Vorteile des dualen Studiums, persönliche Weichenstellungen und warum mentale Stärke nicht nur im Sport zählt.

 

Kevin Napravnik im Interview über seine Studienzeit, seinen Karriereweg und das duale Studium als Gamechanger

 

War für Dich schon früh klar, in welche berufliche Richtung Du gehen möchtest?

Ja, für mich war von Anfang an klar, dass mein beruflicher Weg im Bereich Sport und Gesundheit liegen muss. Ich habe mein ganzes Leben lang intensiv Sport betrieben und bis zu diesem Zeitpunkt hochklassig Eishockey gespielt. Sport war für mich nie nur ein Hobby, sondern ein prägender Bestandteil meines Alltags, meiner Disziplin und meines Verständnisses von Leistung. Deshalb stand für mich außer Frage, dass auch mein späterer Beruf in diesem Umfeld verankert sein sollte. Ob dieser Weg über ein Studium oder eine Ausbildung führt, war mir zu diesem Zeitpunkt zweitrangig – entscheidend war für mich, meine Leidenschaft für Bewegung, Prävention und Gesundheit auch beruflich zu leben.

Wie bist Du auf die DHfPG aufmerksam geworden und warum hast Du Dich für Gesundheitsmanagement entschieden?

Ein Mannschaftskollege im Fitnessstudio hat mich auf die Hochschule gebracht. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, dass es solch praxisnahe und gleichzeitig akademisch fundierte Studiengänge im Bereich Fitness und Gesundheit gibt. Die Studienangebote haben mich sofort begeistert – es war im wahrsten Sinne des Wortes Liebe auf den ersten Blick. Ursprünglich habe ich mich für den Studiengang Fitnessökonomie eingeschrieben, habe mich jedoch kurzfristig umentschieden und bin auf Gesundheitsmanagement gewechselt. Ausschlaggebend war für mich die breitere berufliche Perspektive, die mir dieser Studiengang bot – sowohl im präventiven als auch im gesundheitswirtschaftlichen Bereich.

Was hat Dir besonders am dualen Studium gefallen?

Viele meiner Freunde haben entweder ein Vollzeitstudium begonnen oder direkt mit dem Arbeiten angefangen. Für mich war das duale Studiensystem immer ein echter Vorteil – ich hatte das Gefühl, durch die Kombination aus betrieblicher Praxis und akademischem Studium einen kleinen Vorsprung zu haben. Man sammelt wertvolle Berufserfahrung, ist gleichzeitig akademisch ausgebildet und lernt, Theorie und Praxis direkt miteinander zu verknüpfen. Für mich war das ein absoluter Gamechanger – diese Form des Studiums hat meinen Weg nachhaltig geprägt und ich kann sie wirklich jedem empfehlen, der praxisnah und zukunftsorientiert lernen möchte.

Wie hast Du Deinen Ausbildungsbetrieb gefunden und welche Erfahrungen hast Du dort gesammelt?

Das Studio, in dem ich trainierte, wurde auch mein Ausbildungsbetrieb – es lag nur fünf Minuten von meinem Wohnort entfernt. Von Beginn an war ich in der Mitgliederbetreuung tätig: Beratung und Verkauf gehörten zu meinen ersten Aufgaben. Mit dem Fortschritt meines Studiums und dem Erwerb der Trainerlizenzen über die Hochschule übernahm ich zunehmend auch Trainingsverantwortung. So konnte ich nach und nach alle relevanten Bereiche durchlaufen – von der Mitgliederbetreuung bis hin zur Tätigkeit als Fitnesscoach.

Gab es Studieninhalte, die Du besonders gut in der Praxis umsetzen konntest?

Definitiv. Schon während der Präsenzphasen fielen mir zahlreiche Aspekte auf, die ich direkt im Arbeitsalltag anwenden konnte. Ich kam sprichwörtlich mit einem prall gefüllten Koffer an Wissen zurück in den Betrieb – und hatte dort die Möglichkeit, das Gelernte unmittelbar in die Praxis zu übertragen. Diese direkte Verzahnung von Theorie und Anwendung ist für mich einer der größten Vorteile des dualen Systems. Ein solch nahtloser Wissenstransfer wäre in einem klassischen Vollzeitstudium in dieser Form kaum möglich.

Was hat Dich dazu bewegt, noch ein Masterstudium zu absolvieren?

Zunächst war das durch meinen damaligen Wohnort auf Sylt keine Option – die Anreise zu einem Studienzentrum hätte pro Strecke fünf Stunden gedauert. Als ich dann erfuhr, dass der Master auch vollständig digital möglich ist, habe ich mich noch am selben Tag angemeldet. 

Bei der Wahl meiner Schwerpunkte habe ich mich bewusst für einen eher unkonventionellen Weg entschieden: Trotz meiner Tätigkeit als Medical Operations Manager in einer Klinik habe ich mich für Sportpsychologie und Coaching entschieden – inspiriert durch meinen Bruder, der als Profi-Eishockeyspieler aktiv ist, und mein persönliches Interesse an mentaler Leistungsfähigkeit im Sport. Heute weiß ich, dass diese Entscheidung keineswegs konträr war. Die Inhalte haben sich als äußerst wertvoll erwiesen – vor allem in meiner aktuellen Führungsrolle, in der ich viele der vermittelten Methoden und Perspektiven gezielt an mein Team weitergeben kann.

Welche Erfahrungen hast Du gemacht?

Meine Erfahrungen mit der Deutschen Hochschule waren durchweg positiv – sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium. Rückblickend war das duale Studium genau das Richtige für mich. Gerade als junger Mensch, der nach dem Abitur noch nicht genau wusste, in welche Richtung es beruflich gehen soll, bot mir die Hochschule eine ideale Struktur. Feste Fristen, klar definierte Präsenzphasen und die Möglichkeit, digital zu studieren, haben mir dabei geholfen, fokussiert und konsequent am Ball zu bleiben – meine "innere Faulheit" hatte so keine Chance.

Auch im Masterstudium fühlte ich mich jederzeit gut betreut. Fragen wurden vom Studiensekretariat schnell und zuverlässig beantwortet, und mit Prof. Dr. Daniel Kaptain hatte ich einen sehr engagierten und erreichbaren Betreuer für meine Masterarbeit an meiner Seite. Alles in allem: eine rundum stimmige Erfahrung, die ich jederzeit wieder so wählen würde.

Wie kamst Du zu Deiner heutigen Führungsposition?

Nach meinem Bachelorstudium habe ich zunächst bei einer großen Fitnesskette in Frankfurt gearbeitet, bevor ich als Studioleitung in eine andere Kette wechselte. Durch einen glücklichen Zufall ergab sich anschließend die Möglichkeit, in einer Klinik auf Sylt mitzuwirken – dort konnte ich wertvolle Erfahrungen im Klinikmanagement und bei der Neueröffnung einer Einrichtung sammeln.

Als meine Frau schwanger wurde, war für uns klar, dass wir unser Familienleben auf dem Festland gestalten möchten. Über eine Headhunterin kam der Kontakt zu meiner heutigen Klinik zustande, und wir sind rund 1.000 Kilometer nach Süddeutschland gezogen. Dort habe ich zunächst die Position der stellvertretenden Klinikleitung übernommen – von Anfang an mit der Perspektive, nach dem Ruhestand meines Vorgängers die Gesamtleitung zu übernehmen. Diese Übergabe in der Länge ist natürlich Luxus und ich bin froh, dass viele Zufälle zu diesem Punkt jetzt geführt haben.

Wie sieht Dein Arbeitsalltag heute aus? 

Ein typischer Arbeitstag beginnt für mich gegen 7:30 Uhr. Um 8:00 Uhr starte ich mit einem kurzen Jour fixe mit meiner Assistentin, gefolgt von einem weiteren täglichen Austausch mit der Personalabteilung, um Prioritäten zu setzen und die Tagesplanung abzustimmen.

Im Anschluss widme ich mich dem operativen Tagesgeschäft und der Verantwortung für die rund 250 Mitarbeitenden. Dazu gehören unter anderem Mitarbeiter- und Entwicklungsgespräche, Finanz- und Etatpläne, Meetings mit den 12 Führungskräften, Bewerbungsgespräche sowie regelmäßig auch die Funktion als „Feuerlöscher“ bei akuten Herausforderungen.

Die Klinik leite ich in enger Zusammenarbeit mit unserem Chefarzt. Der kontinuierliche Austausch zwischen medizinischer und kaufmännischer Leitung ist für mich ein zentraler Erfolgsfaktor – nur gemeinsam kann es gelingen, Patientenversorgung auf höchstem Niveau mit wirtschaftlicher Stabilität in Einklang zu bringen.

Was ich besonders schätze: Kein Tag gleicht dem anderen. Mein Hauptfokus liegt jedoch ganz klar auf dem Thema Führung – ein Bereich, den ich mit großer Leidenschaft lebe. In einer Klinik dieser Größe ist es essenziell, starke Führungspersönlichkeiten zu entwickeln, die unsere gemeinsame Vision tragen und jederzeit für ihre Teams da sind.

All das ist ohne regelmäßige Pausen und Momente zum Durchatmen allerdings kaum dauerhaft zu stemmen. Gerade zwischen herausfordernden Terminen oder intensiven Meetings sind bewusste Pausen für mich unerlässlich – sei es ein kurzer Spaziergang durch den Kurpark oder ein Anruf bei meiner Frau und unserem kleinen Sohn. Diese Auszeiten sind keine Schwäche, sondern Voraussetzung, um langfristig auf hohem Niveau führen und entscheiden zu können. Das lebe ich vor und erwarte ich von den Mitarbeitern.

Was würdest Du heutigen Studierenden der DHfPG mit auf den Weg geben?

Mein wichtigster Tipp: Seid offen für alle Facetten des Gesundheitswesens. Gerade mit dem Studiengang Gesundheitsmanagement habt ihr die Möglichkeit, euch breit aufzustellen und gleichzeitig gezielt zu spezialisieren. Lasst euch nicht zu früh auf einen festen Weg festlegen – oft entstehen die spannendsten Chancen genau dort, wo man sie anfangs gar nicht vermutet hätte. Nutzt jede Gelegenheit, euch auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Mit dem Studium im Rücken seid ihr bestens vorbereitet – ganz gleich, ob es später in Richtung Prävention, Klinikmanagement, Beratung oder einen anderen Bereich im Gesundheitssektor geht.

 

Jetzt informieren!

 

Mehr Infos:

Die Waldburg-Zeil Kliniken sind ein deutschlandweit tätiger Klinikverbund mit insgesamt 12 Einrichtungen. Die Rehabilitationsklinik Bad Saulgau ist Teil dieses Verbunds und auf die Fachbereiche Orthopädie und Unfallchirurgie spezialisiert. Mit rund 250 Mitarbeitenden betreuen wir jährlich etwa 4.000 Patientinnen und Patienten in 247 Zimmern – stets mit dem Ziel, eine qualitativ hochwertige und ganzheitliche Rehabilitation zu ermöglichen.