Wie sieht ein typischer Tag im Trainings- und Studienjahr 2025 für dich aus?
"Ein typischer Tag ist ziemlich durchgetaktet. Der Wecker klingelt meistens um 6 Uhr (wenn der Doping-Kontrolleur mich nicht schon früher aus den Federn holt). Unmittelbar nach dem Frühstück geht es in den Rheinhafen zur ersten Trainingseinheit. Diese kann je nach Trainingsplan variieren. Danach geht es direkt in meinen Arbeitsalltag zur Knielinger Physiotherapie, wo ich mein duales Studium absolviere.
Während der Arbeitszeit versuche ich, mich voll auf die beruflichen Aufgaben zu konzentrieren und den Inhalt aus den entsprechenden Studienbriefen praktisch umzusetzen. Nach Feierabend steht in der Regel die zweite und dritte Trainingseinheit an, die sich bis in den Abend zieht.
Lernen kann ich meist nur danach oder am Wochenende. So ist mein Tag zwar sehr getaktet, aber ein strukturierter Plan und ein gutes Zeitmanagement ist extrem wichtig und gibt mir einen Rhythmus vor, um alles unter einen Hut zu bekommen.
Natürlich bedeutet das auch, dass Freizeit und spontane Aktivitäten eher selten sind. Aber die Kombination aus Studium, Arbeit und Sport gibt mir viel zurück und ich weiß, dass sich die Disziplin langfristig lohnt."
Was hilft dir, Studium und Leistungssport in Balance zu halten?
"Am meisten hilft mir ein klar strukturierter Tagesablauf. Ich plane Training, Arbeit und Lernzeiten sehr genau und versuche, feste Routinen einzuhalten. Prioritäten zu setzen, ist dabei entscheidend In Wettkampfphasen liegt mein Fokus natürlich sehr stark auf dem Sport, in etwas ruhigeren Zeiten oder auch in Trainingslagern intensiver auf dem Studium. Ich versuche, auf ausreichend Schlaf und Regeneration zu achten, weil nur so die Leistung in beiden Bereichen möglich ist. Unterstützung durch meinen Ausbildungsbetrieb, meine Familie und Freunde spielt ebenfalls eine große Rolle, denn ohne diese Unterstützung und das Verständnis für meine Situation wäre die Balance kaum machbar."
Wie hat dich dein Ausbildungsbetrieb unterstützt – und wo war die DHfPG hilfreich?
"Mein Ausbildungsbetrieb ermöglicht mir immer die nötige Flexibilität, um Training und Arbeit gut koordinieren zu können. Für Trainingslager und Wettkämpfe werde ich freigestellt. Das ist für mich nicht selbstverständlich, jedoch enorm wertvoll und hierfür bin ich sehr dankbar.
Zudem stehen mir meine Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite, sodass ich jederzeit in allen Bereichen meiner Ausbildung adäquate Unterstützung erhalte.
Die nahezu wöchentlichen Gespräche (wenn ich da bin) mit meinen Ausbildungsleitern zur Kontrolle der Lerninhalte helfen mir zusätzlich, die Studienbriefe zu vertiefen und ggf. auftretende Fragen zu beantworten.
Die DHfPG unterstützt mich vor allem durch die Möglichkeit des digitalen Lernens. So ist es mir möglich, auch fern von zu Hause auf Trainingslagern in der ganzen Welt zu studieren. Durch die praxisnahen Studieninhalte kann ich Vieles direkt in meinen Alltag und in die Trainingsplanung übernehmen."
Was waren deine sportlichen Highlights 2025 – und worauf bist du besonders stolz?
"2025 war für mich sportlich ein intensives Jahr. Mein größtes Highlight war die U23-Weltmeisterschaft in Portugal, bei der ich im Einer-Canadier über die olympischen 1000 Meter den vierten Platz erreichen konnte und nur knapp am Podestplatz vorbeischrammte. Dieses Ergebnis hat mir gezeigt, dass ich international in meiner Altersklasse vorne mitfahren kann.
Zudem konnte ich bei den Deutschen Meisterschaften in Köln Ende August erneut gute Resultate erzielen – darunter auch ein Meistertitel im C1 auf 5000 Meter und eine Bronzemedaille im C2-Mix.
Besonders stolz bin ich darauf, dass ich trotz der Doppelbelastung aus Studium, Arbeit und Training meine Leistung kontinuierlich steigern konnte und auch in diesem Jahr wieder ein Mitglied der U23-Nationalmannschaft bin."
Was gibst du anderen mit, die ein duales Studium mit Leistungssport verbinden wollen?
"Wichtig ist, dass man sich seiner Ziele bewusst ist und bereit ist, viel Disziplin, Organisation und vor allem Leidenschaft in den Alltag zu bringen. Es gibt Phasen, in denen es extrem anstrengend wird, denn ein duales Studium in Kombination mit Leistungssport ist herausfordernd; es lohnt sich aber, da man fachlich, sportlich und persönlich extrem wächst. Wichtig ist, sich nicht entmutigen zu lassen und die Unterstützung vom Betrieb, den Trainern und Dozenten anzunehmen. Eine offene Kommunikation mit allen Beteiligten ist Voraussetzung. Die Möglichkeit des Online-Studiums bietet vor allem Leistungssportlern überall und jederzeit die Chance, zu lernen und Prüfungsleistungen zu absolvieren."
Was steht für dich 2026 an – beruflich, sportlich, persönlich?
"2026 steht für mich ein ganz wichtiger Meilenstein an: Das Schreiben meiner Abschlussarbeit. Beruflich möchte ich mein Wissen aus dem Studium noch stärker in die Praxis übertragen und mich im Unternehmen weiterentwickeln.
Sportlich möchte ich an meine Erfolge aus 2025 anknüpfen und auf internationalem Niveau weiter angreifen.
Persönlich wünsche ich mir, gesund zu bleiben, die Balance zwischen Studium, Beruf und Leistungssport beizubehalten und weiter an mir zu wachsen – sowohl als Sportler als auch als Mensch."
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