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Fitnessökonomin als Teamleitung Marketing bei den Rhein-Neckar Löwen

Der Traum, eines Tages bei einem professionellen Sportverein beruflich tätig zu werden, begleitete Stephanie Schreieder schon in der Schulzeit. Über Umwege wurde sie auf den Bachelor of Arts Fitnessökonomie an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagment (DHfPG) aufmerksam, mit dem sie sich ihre berufliche Laufbahn im Sportbusiness ebnete. Heute leitet die Fitnessökonomin das Marketing-Team beim Handball-Bundesligisten und zweimaligen Deutschen Meister, den Rhein-Neckar Löwen.

 

Mit Vollzeitstudium gestartet

Neben ihrer Leidenschaft für den Sport war auch die Biologie von großem Interesse für die gebürtige Mannheimerin. "In der Oberstufe hatte ich zwei Bereiche, in denen ich mich beruflich gesehen hätte. Zum einen war das der Sport und zum anderen die Biologie. Da ich auf einem biotechnologischen Gymnasium war und Biologie als Leistungskurs belegte, entschied ich mich zunächst für ein Studium der Biologie in Heidelberg." Um sich als Vollzeitstudentin nebenbei noch etwas dazuzuverdienen, arbeitete sie als Fitnesstrainerin im VeniceBeach in Mannheim, einer Studiokette der Pfitzenmeier Unternehmensgruppe. "Nach einiger Zeit habe ich gemerkt, dass mir das Biologie-Studium absolut keinen Spaß mehr macht und da war mir eigentlich schon klar, dass ich das Studium nicht beenden werde." Die Enttäuschung, das Studium abzubrechen, hielt allerdings nicht lange an.

Vom Nebenjob zum dualen Studium

"In dem Studio, in dem ich arbeitete, waren bereits einige Studierende der DHfPG angestellt und auch die Studioleitung berichtete mir nur Positives über das Studienangebot als auch über das Studiensystem. Daraufhin bot man mir dort die Möglichkeit, fortan als dual Studierende im Unternehmen tätig zu werden." Nach einer intensiven Recherche über das duale Bachelor-Studium an der DHfPG und die verschiedenen Studiengänge aus den Bereichen Sport, Fitness, Gesundheit, Prävention und Informatik entschied sich die damals 20-Jährige für den Bachelor of Arts Fitnessökonomie. "Für mich war es wichtig, dass neben den trainingswissenschaftlichen Inhalten auch ein großer Anteil an ökonomischen Themen vorhanden ist." Der Studiengang ist so konzipiert, dass AbsolventInnen zur betriebswirtschaftlichen Führung eines Fitness- und Gesundheitsunternehmens sowie zur Leitung des Trainingsbereiches inklusive des Personalmanagements qualifiziert werden. Für den weiteren Werdegang von Stephanie Schreieder von nicht allzu geringer Bedeutung.

Schon als Studierende zur stellvertretenden Studioleitung

"Zu Beginn meiner betrieblichen Ausbildung wurde ich vermehrt auf der Trainingsfläche eingesetzt, schrieb Trainingspläne, hielt Gruppenkurse und betreute die KundInnen. Mit fortschreitender Studiendauer und erfolgreich absolvierten Studienmodulen variierten die Aufgaben und man konnte auch mehr Verantwortung übernehmen." So wurde die Fitnessökonomin auch in weiteren Studios der Unternehmensgruppe eingesetzt und erhielt dadurch vielseitige Einblicke in die Abläufe der einzelnen Studios. "Insgesamt war ich an fünf Standorten eingesetzt und übernahm in jedem Studio andere Aufgaben. Das führte auch dazu, dass ich gegen Ende meiner Studienzeit zur stellvertretenden Studioleitung ernannt wurde." Der Karriereaufstieg brachte auch einige neue Aufgabenfelder mit sich. "Ich übernahm mehrere Verwaltungsaufgaben, wie die Personalplanung, die Einstellungsgespräche, die Buchführung oder auch vereinzelte Marketing-Maßnahmen. Ich war aber auch weiterhin auf der Trainingsfläche aktiv." Dass sie so früh Verantwortung übernehmen durfte, sieht sie heute als einmalige Chance. "Das war bei Pfitzenmeier wirklich super, dass man so früh eigene Verantwortungsbereiche übernehmen konnte. Natürlich hängt das auch immer von den persönlichen Präferenzen ab, aber für mich war das eine tolle Chance, die mir auch riesigen Spaß gemacht hat."

"Nicht mit Vollzeitstudium zu vergleichen"

Die Möglichkeit, durch das duale Studiensystem der DHfPG, die Studieninhalte direkt in der Praxis anzuwenden, sieht die gebürtige Mannheimerin als Riesenvorteil gegenüber einem Vollzeitstudium. "Es ist einfach viel lehrreicher, wenn man die Theorie direkt anwenden und auch selbst ausprobieren kann. Dadurch bleibt viel mehr hängen und man kommt weg von diesem sturen Auswendiglernen." Einen weiteren Vorteil sieht die Fitnessökonomin in der Größe der einzelnen Studienklassen. "In den Präsenzphasen hatte man ja fast 1:1-Unterricht. Die Dozierenden haben alle Fragen in der Vorlesung beantwortet und man konnte sich durch die überschaubare Klassengröße auch mit den KommilitonInnen super austauschen. Während meinem Vollzeitstudium saß ich teilweise mit mehreren hunderten Studierenden im Hörsaal - an der DHfPG waren wir maximal 30." Das vereinfachte auch die Bearbeitung der Projekt- und Gruppenarbeiten, die in einzelnen Studienmodulen anfallen. "In Marketing I mussten wir beispielsweise einen Jahresmarketingplan für ein Unternehmen der Fitnessbranche gemeinsam in der Gruppe konzipieren. Auch hier konnte man selbst Ideen entwickeln und im Team besprechen. Sowas schärft nicht nur das theoretische Wissen, sondern auch die persönlichen Kompetenzen, wie die Team- und Kommunikationsfähigkeit."

Wechsel in die Bereiche Marketing/Medien & Kommunikation

Nachdem sie den Bachelor of Arts Fitnessökonomie erfolgreich abgeschlossen hatte, stellte sich die Frage, wie nun ihr beruflicher Fahrplan weitergehen sollte. "Durch den breitgefächerten Einblick, den ich durch die verschiedenen Studienmodule erhielt, war mir relativ schnell klar, dass ich nach meinem Abschluss weg von der Trainingsfläche und mich lieber betriebswirtschaftlichen Themen, wie dem Marketing, widmen möchte." Nachdem sie ein halbes Jahr die Stelle als stellvertretende Studioleitung begleitete, ging es für die Mannheimerin bei der Pfitzenmeier Unternehmensgruppe in den Bereich Marketing/Medien & Kommunikation. "Das Unternehmen hatte sich intern umstrukturiert und dadurch bot sich mir die Möglichkeit, in den neu geschaffenen Bereich zu wechseln und verschiedene Aufgabenfelder im Bereich Marketing zu übernehmen." Dazu zählte unter anderem die Planung von Jahresmarketingkampagnen, von der Konzeption bis hin zur Umsetzung. "Erstmal wurde eine Idee verfasst, dann ein Konzept erstellt und anschließend ging es um die Umsetzung. Dort mussten dann Fotoshootings geplant, Werbebotschaften verfasst und beispielsweise die einzelnen Plakate entworfen werden. Dazu kamen auch Aufgaben im Veranstaltungsbereich, bei denen es darum ging, das Unternehmen auf lokalen Events bestmöglich zu präsentieren." Weiterhin beschäftigte sie sich mit Kooperationsanfragen von anderen Unternehmen und war so auch im B2B-Bereich tätig. "Hierbei ging es beispielsweise darum Projekte mit regionalen Firmen zu erarbeiten. Aber auch klassische Sponsoring-Anfragen von Vereinen fielen in meinen Aufgabenbereich."

Schritt in den Profi-Sport

Nach zwei Jahren in der Medienabteilung der Pfitzenmeier Unternehmensgruppe fasste die Fitnessökonomin den Entschluss, den nächsten Schritt zu gehen. "Die Aufgabenfelder, die ich betreuen durfte, machten mir großen Spaß. Auch das Team war super. Aber ich hatte mittelfristig keine weiteren Entwicklungschancen, weshalb ich mich nach einer neuen Herausforderung sehnte." Stephanie Schreieder begab sich auf die Suche nach einer beruflichen Tätigkeit im professionellen Sport. "Prinzipiell hatte ich schon in der Schulzeit den Wunsch, eines Tages für einen professionellen Verein oder Verband tätig zu werden. Ich glaube, jeder, der selbst einer Sportart leidenschaftlich nachgeht, fragt sich, wie es wohl wäre, bei einem Sportverein zu arbeiten." So versuchte sie ihr Glück bei lokal ansässigen Sportvereinen. "Da die offenen Stellen bei den Vereinen in der Region eher rar waren und diese natürlich auch auf meine Kompetenzen passen sollten, dachte ich mir, dass ich es einfach mal mit Initiativbewerbungen versuche."

Als Assistentin der Geschäftsführung zu den Rhein-Neckar Löwen

Da die Fitnessökonomin auch leidenschaftlich selbst Handball spielt, versuchte sie ihr Glück natürlich auch beim Handball-Bundesligisten, den Rhein-Neckar Löwen. "Da ich selbst Handball spiele und auch direkt in Mannheim wohne, war eine Anstellung bei den Rhein-Neckar Löwen schon ein Traum. Leider erhielt ich im ersten Versuch eine Absage, weil keine freie Stelle zu besetzen war." Nur circa sechs Monate später sollten sich ihre Bemühungen doch noch auszahlen. "Über Umwege erfuhr ich, dass der Verein sich intern umstrukturieren wollte und noch am selben Tag überarbeitete ich meine Bewerbung und versuchte erneut mein Glück". Kurz darauf folgte das Bewerbungsgespräch, in dem Stephanie Schreieder mit ihren Kompetenzen überzeugen konnte und eine Stelle als Assistentin der Geschäftsführung angeboten bekam. "Dabei handelte es sich um eine Stelle, die zu 70 % im Marketing und zu 30 % in der Assistenz der Geschäftsführung angesiedelt war. Die Position wurde neu geschaffen und war für mich ein absoluter Glücksfall." Fortan betreute sie die Geschäftsleitung bei der Planung und Durchführung von Reisen, erstellte Vorträge für die Aufsichtsratssitzungen und übernahm die Kommunikationsarbeit. Daneben konnte sie sich auch in ihrem Fachgebiet, dem Marketing, weiterhin beweisen. "Ich betreute E-Mail-Marketing-Kampagnen, buchte Werbungen ein und half mit, Konzepte zur Steigerung der Ticketerlöse umzusetzen. Während meiner Anfangszeit haben wir auch das Mitgliederkonzept gänzlich neu aufgesetzt.

Leitung des Marketing-Teams beim Handball-Bundesligisten

Nach drei Jahren als Assistentin der Geschäftsführung sollte sich dann für die Mannheimerin eine neue berufliche Herausforderung ergeben. "Die Aufgaben im Marketing-Bereich wurden nicht nur immer mehr, sondern auch diverser und auch personell legte der Verein zu. Dadurch verlagerte sich mein Aufgabengebiet immer weiter ins Marketing. "Als unsere damalige Marketingleitung den Verein in Richtung Heimat verließ, bot man mir die Stelle an. Ich musste mich zwischen meiner aktuellen Position oder der neuen Rolle als Teamleitung entscheiden. Zweifelsohne eine Chance, aber auch eine große Herausforderung mit viel mehr Verantwortung. Letztlich habe ich den Schritt gewagt, auch, weil der Verein mir deutlich gemacht hat, dass man Vertrauen in mich und meine Arbeit hat. Dafür bin ich sehr dankbar." Die DHfPG-Absolventin nahm die angebotene Herausforderung an und leitet heute das insgesamt vierköpfige Marketing-Team des Handball-Bundesligisten. "Trotz der neuen Stelle bin ich natürlich auch weiterhin im operativen Geschäft tätig. So betreue ich beispielsweise die Weiterentwicklung der digitalen Informationskanäle, konzipiere die Inhalte für die kommende Spielzeit, etwa die Autogrammkarten, den Einlauf-Trailer oder auch das Design der Trikots." Aber auch in der strategischen Ausrichtung des Vereins sind nun die Kompetenzen der Fitnessökonomin gefragt. "Hier beschäftige ich mich mit den Fragen, wo wir in den nächsten Jahren im Marketing hinwollen und mit welchen Maßnahmen wir welche Ziele erreichen möchten."

Tipps

Stephanie Schreieder hat sich trotz der Absage beim erstmaligen Bewerbungsversuch nicht unterkriegen lassen und sich ihren Weg in den professionellen Sport geebnet - ihr Tipp?

"Probieren, probieren, probieren! Es ist manchmal schwierig und sicherlich auch nervenaufreibend, wenn man es nicht direkt schafft. Aber man sollte sich nicht von seinen Zielen abbringen lassen und es auch immer wieder versuchen. Dabei kann auch ein Praktikum helfen, was man in unserem Verein beispielsweise ganz gut sehen kann. Viele unserer heutigen Mitarbeitenden haben im Vorfeld ihrer Festanstellung ein Praktikum beim Verein absolviert. Sollte es nicht direkt mit einer Festanstellung im Nachhinein klappen, so hat man wenigstens erste Referenzen, auf die man sich berufen kann - und ich kann versichern, dass sich Vereine auch beim Recruiting untereinander gerne einmal austauschen!"