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Körperliche Aktivität im Alter

Deutschland wird älter! Und mit steigendem Alter gehen viele Erkrankungen einher, die zum Beispiel die Selbstständigkeit im Alltag vermindern. Auch im Alter ist es wichtig, den Körper in Bewegung zu halten.

 

Dabei geht es in der Regel nicht um den Wettkampfcharakter. Vielmehr steht der Erhalt von Koordination und Beweglichkeit im Vordergrund, um Alltagsanforderungen besser erfüllen, Stürze vermeiden und mögliche Erkrankungen verhindern zu können.

Wie oft sollte man Sport machen?

Die zentrale Empfehlung für gesundheitsförderliche körperliche Aktivität für Erwachsene bzw. Senioren lautet:

Mindestens 150 min/Woche aerobe körperliche Aktivität mit moderater Intensität, wie Radfahren, Joggen oder Schwimmen oder mindestens 75 min/Woche aerobe körperliche Aktivität mit höherer Intensität (oder eine Kombination von beidem) sowie zweimal pro Woche Krafttraining.

Aussagen darüber, wie viele Menschen körperlich aktiv sind und wie viele Menschen die Empfehlungen für gesundheitswirksame körperliche Aktivität erreichen, sind allerdings schwierig zu erhalten. Befragungen, die oft die Grundlage epidemiologischer Studien darstellen, beinhalten aus methodischer Sicht die Gefahr, dass Personen sich entweder nicht korrekt erinnern oder aber, dass Effekte „sozialer Erwünschtheit“ das Antwortverhalten der Befragten verzerren. Eine Erhebungsmethode, die von der Befragung abweicht, ist die Erhebung der täglichen Zeitverwendung durch Tagebücher, in denen die Probanden in kleinen Intervallen (z. B. 10 Minuten) im Tagesverlauf notieren, was sie tun.

Neue Studien zeigen, dass noch weniger Personen sportlich aktiv sind als bislang vermutet. Die Auswertung wirft aber auch ein anderes Licht auf ältere Menschen und auf die Beliebtheit bzw. Bedeutung von Fitness und Gesundheitssport (Kategorie „Gymnastik/Fitness/Ballett und Tanzen/Gesundheitssport“).

Hiernach nimmt die sportliche Aktivität mit dem Alter zu. Insbesondere für Aktivitäten von mehr als 10 Minuten Dauer zeigt sich ein deutlicher Anstieg. Knapp ein Viertel der 74-Jährigen übt eine solche Aktivität aus (im Vergleich: bis zum sechsten Lebensjahrzehnt liegt dieser Wert bei rund 15 Prozent). Für Aktivitäten von mindestens einer halben Stunde zeigt sich der Anstieg nicht ganz so deutlich und bei Aktivitäten von mehr als 60 Minuten ist er nochmals geringer. Aber selbst hier zeigt sich noch ein Anstieg in den Altersgruppen jenseits der 60 Jahre gegenüber jüngeren Altersklassen.

Der Fokus der älteren Altersklassen liegt vorwiegend auf schonenden, weniger intensiven und gesundheitsförderlichen Aktivitäten liegt. Besonders beliebt ist der Bereich Gesundheitssport in Form von Fitnesstraining und Gymnastik. Hier bieten u. a. Fitness- und Gesundheitseinrichtungen aufgrund ihrer flächendeckenden Verbreitung und der guten Infrastruktur ausgezeichnete Möglichkeiten. Eine zentrale Herausforderung ist jedoch auch hier, die Menschen zur Aufnahme eines gesundheitsorientierten Fitnesstrainings zu motivieren und diese langfristig an regelmäßige körperliche Aktivität zu binden.

Master-Studiengang Prävention und Gesundheitsmanagement

Der Master-Studiengang Prävention und Gesundheitsmanagement vertieft und erweitert Kompetenzen aus dem zu Grunde liegenden Studium (z. B. Bachelor- oder Diplom-Studium) und vernetzt diese mit Fachwissen und Fertigkeiten zum Thema Mitarbeiter- und Unternehmensführung.

Absolventinnen und Absolventen mit gesundheitswissenschaftlichen Studienschwerpunkt/en sind z. B. in der Lage, komplexe Interventionen zur Gesundheitsförderung und Prävention für verschiedene Zielgruppen (z. B. Kinder, Ältere, Menschen mit überstandener Krebserkrankung) und in spezifischen Settings (z. B. Betriebe, Schulen, Kommunen/Gemeinden) zu planen, umzusetzen und zu evaluieren.

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Quellen:

  1. Rütten, A. & Pfeifer, K. (Hrsg.). (2017). Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung. (Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung, Sonderheft 03). Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

  2. Hollbach-Grömig, B. & Seidel-Schulze, A. (2007). Seniorenbezogene Gesundheitsförderung und Prävention auf kommunaler Ebene. Eine Bestandsaufnahme (Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung, Bd. 33). Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

  3. Meier-Baumgartner, H. P., Dapp, U. & Anders, J. (2006). Aktive Gesundheitsförderung im Alter. Ein neuartiges Präventionsprogramm für Senioren (2., aktualisierte und erweiterte Aufl.). Stuttgart: Kohlhammer.