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Long COVID: DHfPG-Dozent in Expertengruppe der WHO

Wie individualisiertes Training Menschen mit Long COVID helfen kann – und welche Rolle Andreas Barz von der DHfPG dabei spielt.

 

Long COVID: Wenn die Erschöpfung bleibt

Auch Jahre nach der Corona-Pandemie leiden viele Menschen an den Folgen einer überstandenen Infektion. Besonders häufig berichten sie über extreme Erschöpfung (Fatigue), Konzentrationsprobleme oder Belastungsintoleranz. Die Diagnose: Long COVID bzw. Post-COVID-Syndrom. Viele Betroffene sind in ihrem Alltag stark eingeschränkt – doch die Ursachen sind bis heute nicht vollständig verstanden, und wirksame Therapien fehlen oft.

Fitnesstraining als Therapieansatz – DHfPG liefert Daten

Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) hat gemeinsam mit der Universitätsklinik Homburg erforscht, wie gezieltes Fitnesstraining Betroffenen helfen kann. Das Besondere: Das Training wurde nicht in einem klinischen Umfeld, sondern in qualifizierten Fitness- und Gesundheitseinrichtungen durchgeführt – direkt im Alltag der Teilnehmenden.

Sportwissenschaftler Andreas Barz, der die Studie mitverantwortet hat, erklärt:

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass individuell angepasstes Training unter professioneller Anleitung die Fatigue reduzieren und die körperliche Leistungsfähigkeit steigern kann – ohne erhöhtes Risiko für Zustandsverschlechterungen.“

Internationale Anerkennung: Berufung in WHO-Expertengruppe

Diese Forschungsergebnisse blieben nicht unbemerkt: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Andreas Barz aufgrund seiner Expertise zur Mitwirkung in einer internationalen Expertengruppe zur Rehabilitation bei Long COVID eingeladen. Ziel ist es, eine weltweite Forschungsagenda zu entwickeln, die den Weg für evidenzbasierte Therapieansätze ebnet.

„Es ist eine besondere Chance, die Versorgung von Long-COVID-Betroffenen aktiv mitzugestalten und die Bedeutung von Bewegungstherapie zu stärken“, so Andreas Barz.

Wissen aus der Forschung für die Praxis – und für die Zukunft

Die DHfPG integriert diese aktuellen Erkenntnisse direkt in die Lehre, z. B. im Studiengang Sport- und Bewegungstherapie. So profitieren nicht nur Forschende, sondern auch angehende Fachkräfte und letztlich die Patientinnen und Patienten in Rehakliniken und Gesundheitszentren.

„Wir stehen im engen Austausch mit Therapeutinnen und Therapeuten vor Ort. Unser Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Trainingsansätze dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden – in die Praxis“, betont Andreas Barz.