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Interview mit Teresa Woodiwiss, DHfPG-Studierende und britische Handball-Nationalspielerin

Seit ihrem achten Lebensjahr spielt Teresa Woodiwiss leidenschaftlich Handball. Nach dem Aufstieg 2021 mit dem TuS Königsdorf in die 3. Handball-Bundesliga folgte Anfang des Jahres der nächste Karriereschritt für die Bachelor-Studierende. Sie wurde für die Britische Handball-Nationalmannschaft nominiert. Wir haben mit der angehenden Gesundheitsmanagerin gesprochen:

 

Hallo Teresa, erst einmal vielen Dank für deine Zeit! Du spielst seit deinem achten Lebensjahr Handball. Der Sport spielt also schon immer eine wichtige Rolle in deinem Leben. War es dir dadurch auch schon zu Schulzeiten klar, dass du später einmal im Sport- und Gesundheitsbereich studieren möchtest?

"Ja, damit hast du vollkommen Recht! Schon bevor ich Handball gespielt habe, war der Sport ein großer Teil meines Lebens. In der Schulzeit hat dann insbesondere der Sport-Leistungskurs mein Interesse an sportwissenschaftlichen Hintergründen gefördert. Für mich war also schon immer klar, dass ich einen Job/ein Studium im sportlichen Bereich beginnen möchte."

Wie kam es zu dem Entschluss an der DHfPG zu studieren und wieso hast du dich für den Bachelor of Arts Gesundheitsmanagement entschieden?

"Ein guter Freund von mir, Jonas Krautstein, studierte bereits vor mir an der DHfPG. Als wir darüber sprachen, was ich nach dem Abitur machen möchte, erzählte ich ihm, dass ich Interesse an einem Studium mit den Schwerpunkten Ernährung und Prävention hätte. Er empfahl mir den Bachelor-Studiengang Gesundheitsmanagement. Als ich mich auf der Website informierte, war mein Interesse direkt geweckt und ich bewarb mich bei einem passenden Ausbildungspartner."

Wie du sagst, besteht das duale Bachelor-Studium an der DHfPG aus einem Fernstudium, mit betrieblicher Tätigkeit und kompakten Lehrveranstaltungen! Nimm uns doch mal mit in deine betriebliche Ausbildung - in welchem Betrieb bist du angestellt und was sind deine Aufgaben?

"Den praktischen Teil meines dualen Studiums absolviere ich im Shinto VitalGesundSchlank in Dormagen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den gesundheitlichen Mehrwert von Krafttraining herauszustellen und mit modernsten Trainings- und Analysemöglichkeiten eine optimale Betreuung unserer Mitglieder sicherzustellen. Zu meinen Aufgaben gehört die Einarbeitung neuer Kunden, die Betreuung von bestehenden Mitgliedern, sowie verschiedene Tätigkeiten in Service und Organisation."

Du spielst neben Studium und betrieblicher Ausbildung auch noch in der 3. Handball-Bundesliga. Wie gelingt es dir, alles unter einen Hut zu bekommen? Hilft dir dabei auch das flexible Studiensystem der DHfPG?

"Das Studiensystem bietet mir die Möglichkeit, Arbeit, Studieren und Handball optimal unter einen Hut bringen zu können. Der Studienbrief bereitet einen gut auf die Präsenzphase vor und sollte ich mal durch den Handball verhindert sein, bieten die digitalen Veranstaltungen die Möglichkeit, die Inhalte ortsunabhängig zu bearbeiten. Sollte es dennoch mal Fragen geben, bietet das Studiensekretariat eine ausgezeichnete Anlaufstelle, bei der jede Frage schnell und hilfreich beantwortet wird.

In der letzten Saison haben wir den Aufstieg in die dritte Liga geschafft, allerdings konnten wir uns dabei nicht den Klassenerhalt sichern. Das duale Studium in Kombination mit dem Sport zu meistern, ist eine Herausforderung, die ich gerne annehme, ganz nach meinem Lebensmotto 'hard work and dedication'. Schon zu meiner Schulzeit habe ich mindestens vier mal in der Woche Training gehabt, zeitweise sogar zwei Einheiten am Tag. Teilweise fand dieses Training morgens vor der Schule oder auch in der Mittagspause statt. Neben Schule und Handballtraining fand ich auch die Zeit, in einem Restaurant von Freunden zu arbeiten, um mir mein eigenes Taschengeld zu verdienen. Meines Erachtens nach, muss man sich seine Zeit nur gut genug einteilen, wobei mir das flexible Studiensystem zugutekommt."

Bleiben wir bei deiner Handballkarriere. Wie kam es dazu, dass du Anfang des Jahres für die Britische Handball-Nationalmannschaft nominiert wurdest?

"Das ist eine sehr lustige Geschichte. Ich wusste nicht, dass England sich auch international so gut im Handball schlägt. Früher war ich sehr oft in England, da ein Großteil meiner Familie dort lebt. Durch Corona, Schule, Handball und Arbeit war es mir sieben Jahre lang nicht möglich, nach England zu reisen. Mein Arbeitskollege Jonas Krautstein hatte die Idee, dass ich mich über die englische Nationalmannschaft informieren sollte. Durch meine doppelte Staatsangehörigkeit, sowohl Deutsch als auch Englisch, müsste ich nur noch die Kadernorm erfüllen und könnte dann für England spielen.

Lena Voss und Theresa Römmele, ebenfalls Arbeitskolleginnen von mir, haben mich in der Idee weiter bestärkt. Lena hat mir bei meinem Bewerbungsschreiben geholfen, Theresa die Bilder und Videos rausgesucht und somit haben die drei mir das Ganze ermöglicht. Kurz danach bekam ich eine Einladung zum Trainingslager in Liverpool. Seit dem ersten Training bin ich offiziell im Kader und fliege seit dem monatlich ins Trainingslager nach England."

Für viele Sportler und Sportlerinnen ist es ein Traum, das eigene Land zu vertreten. Was ging dir durch den Kopf, als du das erste Mal mit dem Nationalteam unterwegs warst?

"Ich war total aufgeregt und habe meine Freunde immer auf dem Laufenden gehalten. Für das Probetraining im Trainingslager musste ich das erste mal alleine Fliegen, was meine Nervosität noch zusätzlich getriggert hat. Vom Manchester Flughafen ging es dann mit der Bahn weiter nach Liverpool, wo ich dann abgeholt und zur Halle gebracht wurde. Die Aufregung verschwand, sobald ich einen Fuß in die Halle und auf das Spielfeld gesetzt habe, denn dort gilt das Motto 'don‘t think just go'. Alle anderen alltäglichen Gedanken und Gefühle verlassen den Kopf und Körper, der Fokus ist auf dem Feld.

Es ist für mich eine sehr große Ehre mein Land, beziehungsweise Great Britain, vertreten zu dürfen."

Was waren bislang deine größten Erfolge und Momente - im Verein als auch mit der Nationalmannschaft?

"Meine zwei größten Erfolge bisher, sind der Aufstieg in die dritte Liga mit meinem Verein und auch der Aufstieg in die Nordrheinliga mit meinem letzten Verein. Unter anderem zählen auch die DHB-Sichtung 2017 und verschiedene Turniersiege, wie beim Börse-Cup und beim Aasee-Cup, zu wichtigen Erfolgen von mir.

Mit der Nationalmannschaft konnte ich noch keine Erfolge erspielen, da ich auch noch nicht lange dabei bin. Jedoch zählt die Tatsache, ein Teil des Teams zu sein, schon als einer der größten Erfolge meines Lebens. Ich blicke mit viel Euphorie in Richtung erste EM-Qualifikation, bei der wir gegen die Türkei antreten werden und ich damit mein erstes Länderspiel bestreite."

Kommen wir zu deinen Zukunftsplänen - wo soll es sportlich hingehen und was hast du dir vorgenommen?

"Ich habe mich dazu entschieden, weiter in Königsdorf zu spielen. Es gab große Veränderungen, sowohl in der Aufstellung der Spieler, als auch auf der Position des Trainers. Wir sind ein sehr junges und dynamisches Team und ich freue mich sehr darauf, in der kommenden Saison in der Nordrheinliga alles zu geben.

Ich lege jedoch auch sehr viel Wert auf meine Ziele in und mit der Nationalmannschaft. Wir haben sehr große Pläne und werden ab August zwei Trainingslager im Monat haben, um uns bestmöglich auf die EM-Qualifikation vorbereiten zu können. Mein Ziel ist es, mit dem Team so weit wie möglich zu kommen und dabei ganz viele Erfahrungen zu sammeln."

Neben deiner sportlichen Karriere legst du mit dem dualen Bachelor-Studium auch einen Grundstein für deinen beruflichen Werdegang. Weißt du schon, wo es für dich hingeht? Was für einen Karriereplan stellst du dir hier vor?

"Mein duales Studium werde ich voraussichtlich 2025 absolviert haben. Bis dahin werde ich meinen Weg so fortführen und arbeite daran, bald eine oder zwei Ligen höher spielen zu können. Nach meinem Studium möchte ich dann für eine längere Zeit nach England, um vor allem Zeit mit meiner Familie verbringen zu können. Zudem möchte ich meine Möglichkeiten, bei der Britischen Nationalmannschaft nutzen und in verschiedene Länder reisen, um dort Handball zu spielen und überall Eindrücke und Erinnerungen zu sammeln. Mit meinem dualen Studium ist es mir möglich, in verschiedenen Vereinen/Verbänden mitwirken zu können. Mein Ziel dahingehend ist es für Great Britain zu arbeiten und zu spielen.

Was die Zukunft mit sich bringt, kann keiner so genau sagen. Da lasse ich mich überraschen!"