"Eigentlich wollte ich nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr machen. Das hat leider nicht geklappt, daher habe ich stattdessen ein Jahrespraktikum beim Wiesbadener Tennis- und Hockey-Club (WTHC) absolviert." Das stellte sich im Nachhinein als echter Glücksgriff heraus. "Ich habe gemerkt, dass mir die Arbeit total Spaß macht." Der Verein bot ihm schließlich eine Festanstellung an – Max Birka wollte gleichzeitig aber auch studieren. Also recherchierte er, wie er beides miteinander kombinieren kann und wurde so auf die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) aufmerksam. "Das praxisorientierte und flexible Studiensystem hat mich direkt überzeugt."
"Die Studieninhalte haben genau das angesprochen, was ich machen wollte"
Der modulare Aufbau und der Praxisbezug waren letztlich ausschlaggebend für den gebürtigen Rheingauer, weshalb er sich für das duale Studium an der DHfPG entschied. "Die Studieninhalte des Bachelor of Arts Sportökonomie haben genau das angesprochen, was ich machen wollte. Besonders die Module in den Bereichen Trainingslehre und Management." Den passenden Ausbildungsbetrieb hatte er mit dem Wiesbadener Tennis- und Hockey-Club bereits gefunden. "Während des dualen Studiums habe ich im Rahmen meiner betrieblichen Ausbildung viel als Trainer gearbeitet und Förderkonzepte erstellt, ich war aber auch in der Sponsorenakquise tätig." Für die Präsenzphasen pendelte er von Wiesbaden nach Köln zu einem der insgesamt elf Studienzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Nach dem Bachelor wollte ich weitermachen und mich im Bereich des 'Strategischen Managements' spezialisieren." Max Birka entschloss sich dazu, noch den Master in Sportökonomie in Stuttgart dranzuhängen. "Das Master-Studium war einfach perfekt, um diese Themen noch weiter zu vertiefen – in sportökonomischer und strategischer Hinsicht."
Praktikum beim Deutschen Tennis Bund
Bevor er mit dem Master-Studium startete, absolvierte er ein Praktikum beim DTB im Jugendbereich. "Das hat einfach gepasst. Ich wollte schon immer in den Profisport und stand dort sowohl mit aktiven TourspielerInnen als auch NachwuchsspielerInnen, die noch am Anfang ihrer Karriere standen, im Austausch. So konnte ich viele Einblicke gewinnen und Kontakte knüpfen." Auch während des Master-Studiums arbeitete Max Birka immer wieder bei verschiedenen Veranstaltungen für den DTB.
Hauptberuflich war er nach seinem Praktikum wieder beim WTHC tätig. "Mir wurde schließlich eine Festanstellung als sportlicher Leiter angeboten und ich habe verschiedene Projekte betreut. Für Turnierreisen ging es beispielsweise mal für drei Wochen nach Südafrika oder eine Woche nach Holland."
Master-Thesis als Sprungbrett
Einer der Inhalte im Master-Studiengang Sportökonomie stellt das Modul "Fallstudie Sportmanagement" dar. "Darin ging es unter anderem um die Mitgliedergewinnung und den Umbruch im deutschen Profi-Tennis. Ich fand das total spannend und habe in meiner Master-Thesis schließlich den Change Management Prozess analysiert und daraus Konzepte abgeleitet."
Für seine Arbeit führte er verschiedene Interviews – unter anderem mit dem Präsidium, NachwuchsathletInnen und aktuellen Profis des Deutschen Tennis Bundes. "Zum Vergleich habe ich das Nachwuchsförderkonzept von Swiss Tennis und AJAX Amsterdam herangezogen und multiperspektivisch geschaut, wo es im DTB Verbesserungspotentiale gibt."
Durch die Interviews hatte der 27-Jährige bereits mehrere Kontakte zum DTB und bekam nach seinem Abschluss schließlich ein Jobangebot im Jugend- und Leistungssportbereich. Im Februar 2021 zog er dafür nach Hamburg. "Das ist DER Job, auf den ich hingearbeitet habe und auch genau das, was ich mir vorgestellt habe. Ich bin in meiner Position zwar noch neu, aber da ich bereits für den DTB gearbeitet habe, kenne ich schon vieles." Seine Arbeit ist dabei sehr abwechslungsreich, "viel Konzeptionelles, der Austausch mit den Eltern und Organisatorisches. Ich gebe alles, dass die SportlerInnen ihre Ziele erreichen. Gerade im Tennis kommt es viel auf das AthletInnen-Umfeld an. Da möchte ich die Kinder und Jugendlichen unterstützen und ihnen in allen Lebenssituationen weiterhelfen."
Sein Tipp:
"Als Tipp kann ich nur weitergeben, was mir geholfen hat und das war unter anderem, sich immer gut auf die Präsenzphasen vorzubereiten. Und während der Präsenzphase die Informationen für sich rauszufiltern, die auch beruflich relevant sind. Gerade im Vereins- und Verbandswesen findet viel konzeptionelle Arbeit statt und aus den Praxisbeispielen kann man so vieles mitnehmen. Dabei geht es nicht nur um prüfungsrelevante Inhalte, sondern auch um die Learnings für die Zukunft. Außerdem hat es mir persönlich sehr geholfen, die Fallstudien vor der Klasse zu präsentieren. Davor drückt man sich ja gerne, aber so wird einem die Hemmung genommen."