"Ich habe recherchiert, welche Möglichkeiten es in der Gesundheitsbranche gibt und bin auf den Studiengang Bachelor of Arts Gesundheitsmanagement gestoßen. Weil darin von Trainingslehre über Ernährung, das Gesundheitssystem bis zu Marketing viele Bereiche abgedeckt wurden, fand ich den Studiengang am interessantesten." Schon kurz darauf bewarb er sich für die betriebliche Ausbildung im Rahmen des dualen Studiums in einem Fitnessstudio in seiner Nähe – und wurde direkt genommen.
"Man sieht direkt, wie es im Berufsleben läuft und weiß, was einen nach dem Studium erwartet"
Während seines dualen Studiums im Body Business Bad Kreuznach und Fitnessclub Fit'n Fun Mainz-Finthen sammelte Jonas Klipsch bereits erste Berufserfahrungen. "Man sieht direkt, wie es im Berufsleben läuft und weiß, was einen nach dem Studium erwartet." Auch das Lernen fiel ihm leicht.
"Dadurch, dass ein Modul nach dem anderen behandelt wird und nicht fünf oder sechs Module gleichzeitig, kann man sich immer auf ein Thema konzentrieren. So konnte man sich alles gut merken, vor allem durch die Gruppenarbeiten und Praxisanwendungen auf der Präsenzphase."
Die Studieninhalte konnte er danach gleich im Betrieb einsetzen. "Ich war hauptsächlich als Trainer im Kursbereich und auf der Trainingsfläche tätig." Nach seinem Bachelor-Studium arbeitete der Wöllsteiner weiterhin zweimal pro Woche als Trainer im Fitnessstudio und entschied sich gleichzeitig für ein Master-Studium an der DHfPG.
Nebenberuflich zum Master of Arts Prävention und Gesundheitsmanagement
"Bei der Entscheidung haben mehrere Faktoren eine Rolle gespielt. Zum einen hat mir das Studium Spaß gemacht und ich wollte es weiterführen. Zum anderen wollte ich meine Kompetenzen erweitern. Im Bachelor lernt man die Grundlagen und im Master spezialisiert man sich auf einen Bereich und wird zum Experten. Damit hat man wieder andere Zukunftsperspektiven." Der Studiengang Master of Arts Prävention und Gesundheitsmanagement zeichnet sich durch individuell wählbare Schwerpunkte aus. Jonas Klipsch wählte Sport- und Bewegungstherapie Orthopädie/Rheumatologie/Traumatologie sowie Betriebliches Gesundheitsmanagement.
Während des Master-Studiums arbeitete er freiberuflich als Betrieblicher Gesundheitsmanager. "Ich habe mit Krankenkassen zusammengearbeitet und Gesundheitsaktionen durchgeführt, z. B. Bewegungsanalysen. Ich habe auch Vorträge und Workshops gehalten und war in dieser Zeit in ganz Deutschland viel unterwegs." Noch während des Master-Studiums schaute er sich online nach offenen Stellen um und wurde auf die Stelle als Gesundheitsmanager bei der Kreisverwaltung Bad Kreuznach aufmerksam.
"Den Bereich Kommunales Gesundheitsmanagement hatte ich ehrlich gesagt gar nicht auf dem Schirm. Ich habe mich dann beworben und es hat geklappt – jetzt arbeite ich daran, den Landkreis Bad Kreuznach als Gesundheitsregion zu etablieren."
Die Stelle kam durch das LEADER-Premiumprojekt „Gesundheitsnetzwerk Bad Kreuznach“ zustande: ein Pilotprojekt im Bereich Gesundheit in Rheinland-Pfalz, in dessen Rahmen EU-Mittel für die Entwicklung ländlicher Regionen bereitgestellt wurden. Seit Oktober 2019 arbeitet der 27-Jährige nun bei der Kreisverwaltung. Aktuell arbeite ich an zwei großen Projekten: unsere Gesundheitsplattform, die Teil der LEADER-Förderung war, sowie am Projekt 'Gesunde Gemeinden'."
Die Gesundheitsplattform soll zukünftig über Gesundheitsthemen im Landkreis informieren. "Darüber kann man sich auch vernetzen und sieht z. B., welche Veranstaltungen anstehen und welche Ausbildungsmöglichkeiten oder offenen Stellen es in der Gesundheitsbranche im Landkreis gibt. Beim Projekt 'Gesunde Gemeinden' geht es darum, Prävention und Gesundheitsförderung in Ortsgemeinden zu etablieren und aktiv etwas für die Gesundheit der Gemeindemitglieder zu machen."
Kooperation mit der DHfPG
Im Rahmen einer Master-Thesis mit der DHfPG als Kooperationspartner wurde vor Kurzem auch eine Strukturevaluation der Gesundheitsregion Bad Kreuznach durchgeführt. "Darin ging es unter anderem darum, wie wir uns als Landkreis strukturell im Gesundheitsmanagement aufgestellt haben, um die Ortsgemeinden bei den Themen Bewegung, Ernährung, etc. unterstützen zu können. So kam auch nach meinem Studium wieder der Kontakt mit der Hochschule zustande."
"Es wird nie langweilig"
"Einen typischen Arbeitstag gibt es nicht. Meine Aufgaben sind sehr vielseitig: Wenn ich im Büro sitze, schreibe ich Konzepte und arbeite an Förderanträgen oder erstelle die Webseite der Gesundheitsplattform. Was immer sehr interessant ist, sind die Außentermine in Kreistags- und Gemeinderatssitzungen sowie die Gespräche mit Ortsbürgermeistern. Ab und zu halte ich auch Vorträge bei öffentlichen Veranstaltungen. Dazu kommen verschiedene Arbeitsgruppen, der Austausch mit den Netzwerkpartnern, das Pflegen von Kooperationen, aber auch Öffentlichkeitsarbeit und Pressetermine. Ein großer Teil der Arbeit besteht aus Kommunikation, wodurch es nie langweilig wird. Das sind meist auch schöne Gespräche, einfach weil das Thema Prävention & Gesundheitsförderung sehr positiv ist."
Sein Tipp für (angehende) Studierende:
"Einfach für verschiedene Bereiche offen sein. Es gibt viele spannende Jobs in Bereichen, die man vielleicht nicht kennt, wie z. B. das Kommunale Gesundheitsmanagement. Wenn man offen ist und bereit, etwas Neues zu machen, dann gibt es auch tolle Aufgaben!"